Es klingt schon so angenehm: Statt der wöchentlichen beziehungsweise monatlichen Spritzen gibt es täglich eine Tablette oder ein paar Tropfen unter die Zunge. Nicht in der Arztpraxis, sondern zuhause. Eltern allergiegeplagter Kinder erscheint das als gute Alternative. Experten aber sehen die sogenannte sublinguale Immuntherapie im Vergleich zur klassischen Hyposensibilisierung kritisch: „Die Wirkung ist bisher nicht als gleichwertig anzusehen“, sagt Prof. Dr. med. Bodo Niggemann, Allergologe und Direktor der Klinik für Pädiatrie an der Berliner Charité, im Apothekenmagazin „Baby und Familie“.

„Studien zeigten eine relevante Wirkung nur bei drei Präparaten“, erklärt Niggemann, und das auch nur mit Einschränkungen. So überzeugte die Wirkung bislang nur bei Gräsern, nicht aber bei Baumpollen- oder auch Hausstaubmilbenallergien. Er bevorzugt weiterhin die Spritzenbehandlung. Ausnahmen mache er zum Beispiel bei Kindern mit schwerer Spritzen-Angst. Zur Zeit wird intensiv an den Alternativen zur Spritze geforscht. Große, qualitativ hochwertige Vergleichsstudien zwischen der klassischen und der alternativen Darreichungsform fehlen aber bislang.

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