Wie viel Obst und Gemüse Grundschüler essen, hängt vor allem vom Angebot im Elternhaus ab. Das bestätigt eine aktuelle Studie des Instituts für Ernährungspsychologie an der Universität Göttingen. Rund 1.400 Jungen und Mädchen waren beteiligt. Die Kinder im Alter von durchschnittlich neun Jahren füllten gemeinsam mit ihren Eltern Fragebögen zu ihren Ernährungs- und Lebensgewohnheiten aus. Zusätzlich wurden die Heranwachsenden zu ihrem Wissen bezüglich frischer Lebensmittel interviewt.

Viele Grundschüler essen weniger als die empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag, schreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Ernährungs-Umschau. Dabei wird das kindliche Ernährungsverhalten von vielen Faktoren beeinflusst. Beispiele sind die Geschmacksvorlieben, die Verfügbarkeit im Elternhaus sowie im Lebensumfeld und der elterliche Obst- und Gemüsekonsum als Vorbild. Die Studienergebnisse haben gezeigt, dass die Verfügbarkeit im Elternhaus einen entscheidenden Einfluss hat: Kinder, die zu Hause täglich Obst und Gemüse angeboten bekommen beziehungsweise in die Schule mitnehmen, essen deutlich mehr davon als Altersgenossen, denen diese Lebensmittel nicht zur Verfügung stehen. Eine kurzzeitige schulische Maßnahme im Umfang von drei Unterrichtsstunden, die das Wissen der Kinder über den gesundheitlichen Nutzen von Obst und Gemüse verbessern sollte, konnte den Verzehr dagegen nicht steigern.

Die Wissenschaftler schließen, dass Interventionen für ein besseres Gemüse- und Obstangebot eher zum Erfolg führen. Das kann im Elternhaus, aber auch im mitgegebenen Pausenfrühstück oder in der Schule sein. Frühere Studien haben gezeigt, dass auch die Darreichungsform von Bedeutung ist. Wenn das Obst und Gemüse bereits mundfertig  in Stücken angeboten wird, greifen die Kleinen eher zu.

Heike Kreutz, aid.de

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