Mit ihrem großen Anteil am baden-württembergischen Arbeitsmarkt ist die Pflegebranche der Jobmotor im Land. Das belegen aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes. Danach ist mehr als jeder achte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Land in der Gesundheitswirtschaft tätig – die Beschäftigungsanteile des Einzelhandels und des Maschinenbaus sind mit jeweils gut sechs Prozent deutlich geringer.

„Pflege ist nicht nur eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe, sondern ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor im Land“, sagt Michael Wipp vom Landesvorstand des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa). Zum Beschäftigungsanstieg im Gesundheitswesen trug vor allem die Pflegebranche bei. In den stationären und teilstationären Pflegeeinrichtungen und den Pflegediensten hat sich die Zahl allein zwischen 2008 bis 2011 um zusätzliche 13.600 Beschäftigte erhöht, was einer Zunahme um 13,4 Prozent entspricht.

Die Zahlen unterstreichen, dass die Pflege auch in Baden-Württemberg der Job-Motor ist. In keiner anderen Branche sind in so kurzer Zeit so viele neue Arbeitsplätze entstanden. Die Kehrseite ist ein zunehmender Fachkräftemangel in den Pflegeeinrichtungen.

Mittlerweile sind über 50 % der Pflegedienste in Baden-Württemberg private Pflegedienste, im stationären Bereich liegt der Marktanteil der Privaten bei knapp 32 % (laut Pflegestatistik 2011).

„Diesen Jobmotor müssen Politik und Kostenträger weiter rund laufen lassen: Wir brauchen Planungssicherheit und Verlässlichkeit und keine einseitige Bevorzugung zum Beispiel von Billiganbietern.“

Wipp, der auch Mitglied der Landtags-Enquetekommission „Pflege“ ist, betont zudem die guten beruflichen Chancen für junge und ältere Berufsstarter in der Pflege: „Hier finden engagierte Menschen eine fundierte Ausbildung, wohnortnahe Karrierechancen und sichere Jobs“. Dennoch müsse die Politik die Pflegedienste und Heime unbedingt in die Lage versetzen, die wichtige Arbeit der Fachkräfte auch in Zukunft angemessen zu vergüten.

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