Michael Huffman, Primatenforscher an der Universität Kyoto in Japan, ist überzeugt, dass Mediziner über Pflanzenmedizin noch viel lernen können – von Tieren. „Die Natur ist das beste Labor. Tiere experimentieren seit Jahrmillionen mit Wirkstoffen“, zitiert die „Apotheken Umschau“ den Forscher. Gorillas fressen die Früchte wilden Ingwers, die wohl eine antibakterielle Wirkung haben. Schimpansen schlucken Erde von Termitenhügeln.

Diese enthält antibiotische Stoffe, die Termiten produzieren, um ihren Bau zu desinfizieren. Schwarzweiße Stummelaffen auf Sansibar fressen Holzkohle gegen Durchfall, ähnlich der Aktivkohle, die wir Menschen nehmen. Ein Elefantenweibchen wurde beobachtet, wie sie vor einer Geburt eine Pflanze suchte, die auch den dortigen Menschen als wehenfördernd bekannt ist. Die Forscher vermuten, dass die Tiere einiges einfach ausprobieren, erfolgreiche „Therapien“ aber auch voneinander lernen. Es lohnt sich also, intensiv zu beobachten, was sich bei ihnen als sinnvoll durchgesetzt hat. „Spezialisierte Tiere, die eine Art Arzt wären, gibt es aber eher nicht“, so Huffman.

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