Es liegt nicht nur am Arzt, wenn Informationen beim Patienten nicht ankommen. Auch der Patient sollte sich vor dem Praxisbesuch überlegen, was sein Anliegen ist, welche Fragen er hat, und das auch zu Beginn formulieren. „Nur wenn er seine Bedürfnisse äußert, kann der Arzt darauf eingehen“, sagt Professorin Jana Jünger vom Uniklinikum Heidelberg in der „Apotheken Umschau“.

Sie bringt Medizinstudenten gute Kommunikation bei, die seit zwei Jahren ein verbindlicher Teil der ärztlichen Ausbildung ist. „Die Mehrheit der Patienten präsentiert ihr Anliegen in ein bis zwei Minuten, wenn man sie frei reden lässt“, sagt sie. So bekomme der Arzt viele Informationen, die ihm dabei helfen, das Gespräch zu strukturieren. Doch oft werden Patienten schon nach 11 bis 24 Sekunden unterbrochen. „Das ist eine Unsitte“, sagt Jana Jünger. Vielleicht gehört sie dank der neuen Ausbildung ja bald der Vergangenheit an.

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