Wird in deutschen Kliniken ohne medizinische Notwendigkeit aus wirtschaftlichen Gründen zu viel operiert? Ein Team der Universität Hamburg und der TU Berlin stellte im Juli dieses Jahres ein Gutachten dazu vor, gemeinsam bestellt von den Kliniken und den Kassen. Ihr Ergebnis erzeugte lange Gesichter: Es fehlte ihnen an Daten, um die Frage abschließend klären zu können, sagten die Wissenschaftler.

Jetzt geht der Streit erst richtig los: Die Kliniken sagen: Für die Behauptung, sie operierten unnötig, gebe es „keinerlei wissenschaftliche Grundlage“. Sie sehen sich vom Vorwurf befreit. Der Spitzenverband der Kassen: Krankenhäuser führen vor allem Operationen durch, die sich finanziell lohnen. Verbraucherschützer: „Es gibt durchaus Fälle, in denen Patienten sinnlose Operationen erhalten“, so Susanne Mauersberg, Referentin für Gesundheitspolitik bei der Verbraucherzentrale Bundesverband in der „Apotheken Umschau“.

Sie beklagt, dass Kliniken und Kassen wichtige Daten nicht herausgäben. „Sie geben nur Teile für die Forschung frei und nutzen anschließend das Nichts an Erkenntnissen für ihre eigenen Interessen. Die Daten gehören jedoch den Patienten. Politiker müssen dafür sorgen, die Daten zugänglich zu machen.“

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