Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat heute gemeinsam mit Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, den Startschuss für die bisher größte medizinische Gesundheitsstudie Deutschlands gegeben, die „Nationale Kohorte„. Ab sofort sollen in allen 18 beteiligten Studienzentren bundesweit rund 200.000 Bürgerinnen und Bürger zwischen 20 und 69 Jahren an der Studie teilnehmen.

„Wir haben in den nächsten Jahren durch die Nationale Kohorte die große Chance, einen enormen Wissensschub im Kampf gegen Volkskrankheiten zu erzielen. Alle achtzehn Studienzentren sind jetzt voll funktionsfähig. Das ist eine enorme Leistung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ich möchte alle Bürgerinnen und Bürger, die einen Brief von der Nationalen Kohorte erhalten, dazu ermuntern, sich an der Studie zu beteiligen. Denn die Aussagekraft der Studienergebnisse ist umso höher, je mehr Bürgerinnen und Bürger sich aktiv beteiligen – und hiervon werden wir alle profitieren“, sagte Wanka.

Die „Nationale Kohorte“ ist eine Investition in die Zukunft: Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren sollen neue Erkenntnisse über den Einfluss von genetischen Faktoren, Umweltbedingungen, sozialem Umfeld und Lebensstil auf die Entstehung von Krankheiten gewonnen werden. Hierbei geht es besonders um häufige Volkskrankheiten wie Diabetes, Demenz, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, die Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen zu verbessern. Um einen repräsentativen Querschnitt durch die Bevölkerung Deutschlands zu erhalten, werden die Teilnehmenden per Zufallsprinzip ausgewählt.

Die „Nationale Kohorte“ wird eine große Menge an Daten und Proben liefern. Diese werden für Jahrzehnte eine ergiebige Quelle für die medizinische Forschung sein. Von den Ergebnissen verspricht sich die Wissenschaft Antworten auf verschiedene Fragen: Wie entstehen chronische Krankheiten? Welche Faktoren begünstigen die Entstehung? Wie können diese Krankheiten frühzeitig erkannt und wirkungsvoll behandelt werden? Und nicht zuletzt: Wie können wir uns vor diesen Krankheiten schützen?

Finanziert wird die Studie durch das Bundesforschungsministerium, die 14 beteiligten Länder und die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren mit insgesamt 210 Millionen Euro. Die Förderer haben sich hierzu eng abgestimmt und koordiniert. An der Studie beteiligt sind 14 Universitäten, vier Helmholtz-Zentren, vier Leibniz-Institute, zwei Ressortforschungseinrichtungen und ein Fraunhofer-Institut. Für die im Rahmen der Studie gewonnenen Informationen ist ein Datenschutz- und IT-Sicherheitskonzept erarbeitet und festgelegt worden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.