Auch wenn die Schulverpflegung auf einem guten Weg ist, lassen sowohl Vielfalt des Angebots als auch Qualität teilweise zu wünschen übrig. Das hat eine Studie der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg ergeben. Die Wissenschaftler hatten im Auftrag des Bundesernährungsministeriums bundesweit 1.553 Schulleitungen und 212 Schulträger sowie 12.082 Schüler unterschiedlicher Schulformen befragt.

Vieles hat sich in den vergangenen Jahren verbessert. Jede dritte Schule hat ein Salatbuffet eingerichtet und über 70 Prozent bieten kostenlose Getränke wie Wasser oder ungesüßte Tees zum Essen an. Häufig kommt aber zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse sowie Fisch auf den Tisch. Viele Gemüsearten sind zudem nicht für lange Transport- und Warmhaltezeiten geeignet, kritisieren die Wissenschaftler.

Während in Grundschulen meist nur ein Gericht zur Verfügung steht, ist das Angebot in weiterführenden Schulen größer. In nur 39 Prozent der Schulen dauert die Mittagspause länger als 45 Minuten, wie es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt.

Die befragten Schüler bewerten das Essen in der Schule im Durchschnitt als „gut“ bis „befriedigend“. Die Wünsche und Vorschläge reichen von persönlichen Essenswünschen über Anmerkungen zur Sauberkeit und Hygiene bis zur Raumgestaltung. Ein begrüßenswerter Trend: Die Jungen und Mädchen möchten mehr Mitsprache und Neues ausprobieren.

„Bei Kindern und Jugendlichen ist eine vollwertige Ernährung besonders wichtig, da sie noch im Wachstum sind“, erklärt Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom aid infodienst, Bonn. Der Speiseplan sollte gewährleisten, dass alle Nährstoffgruppen in ausreichenden Mengen vorhanden sind. „Wenn Kinder beim Essen oder der Pausengestaltung mitentscheiden und mitmachen dürfen, erhöht das die Akzeptanz des Mittagsangebots“, so Seitz. Nach dem DGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung gehören jeden Tag Gemüse, Salat oder Rohkost und Trink- sowie Mineralwasser auf den Tisch. Dazu mindestens zweimal die Woche Obst- und Milchprodukte, Fleisch maximal zweimal, Seefisch mindestens einmal wöchentlich. Ziel ist unter anderem, dass dieser Qualitätsstandard verbindlich wird und sich Schulträger und Anbieter einer qualitativ hohen Schulverpflegung verpflichten müssen.

Heike Kreutz, aid.de

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