Ein tägliches Frühstück mit der Familie kann Kindern helfen, ein gesundes Körpergewicht zu halten und sich mehr zu bewegen. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist geringer, da die morgendliche Mahlzeit die Blutfettwerte positiv beeinflusst. Das lassen die Ergebnisse der europäischen IDEFICS-Studie zur Identifizierung und Prävention gesundheitlicher Auswirkungen von Ernährung und Lebensstil bei Kindern vermuten. Mehr als 8.800 Kinder im Alter von 2 bis 9 Jahren aus acht europäischen Ländern nahmen an den Untersuchungen teil. In Deutschland war das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) beteiligt.

In Fragebögen machten die Eltern Angaben zu den Frühstücksgewohnheiten der Jungen und Mädchen. Knapp 80 Prozent der Kinder von 6 bis 10 Jahren nahmen ihre erste Mahlzeit täglich zu Hause ein, bei den jüngeren Kindern waren es nur 70 Prozent. Ein Fazit: Wer zu Hause frühstückt, hat mehr Energie für den Tag und ist im Alltag aktiver. Wenn Jungen vor der Schule in der Regel nichts aßen, waren sie häufiger übergewichtig, hatten erhöhte Blutfettwerte (Triglyzeride mehr als 75 mg/dl) und einen geringeren Spiegel des wertvollen HDL-Cholesterins (weniger als 40 mg/dl). Die Frühstücksmuffel unter den Mädchen hatten zusätzlich ein ungünstiges Verhältnis von Gesamtcholesterin zu HDL-Cholesterin (mehr als 3,5) – unabhängig von anderen Faktoren wie körperlicher Aktivität. Die Hintergründe sollen in weiteren Studien untersucht werden. Zudem ist noch nicht geklärt, welche Auswirkungen die Qualität der Mahlzeit hat.

Leider ist das morgendliche Frühstück vor Schule und Kindergarten keine Selbstverständlichkeit. „Dabei können Eltern ihren Kindern auf diese Weise einen gesunden Start in den Tag ermöglichen“, erklärt Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler vom aid infodienst, Bonn. Energie zum Lernen und Toben geben ein bis zwei Getreideportionen wie Vollkornbrot, klein geschnittenes Obst oder Gemüse sowie Milchprodukte. Eine Alternative zu süßen Frühstückscerealien ist ein Müsli aus verschiedenen Getreideflocken, Nüssen, getrockneten und frischen Früchten mit Joghurt oder Milch. Die besten Durstlöscher sind Wasser und ungezuckerter Früchtetee. „Süße Brotaufstriche sind nicht verboten“, so Dreifach-Papa Seitz, „variieren Sie einfach mehr beim Brot selbst. Als Brotweltmeister kann man in Deutschland unter unzähligen Varianten wählen. Aus meiner Erfahrung macht es die Abwechslung, denn schmecken sollte es ja auf jeden Fall.“

Heike Kreutz, aid.de

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