Eine überhastete Drehung, ein falscher Griff, ein unüberlegter Schritt, schon schmerzt der Rücken unerträglich. Das Magazin Reader’s Digest geht in seiner März-Ausgabe den Ursachen von Rückenbeschwerden nach und stellt geeignete Behandlungsmethoden vor. Während noch vor einigen Jahren Rückenschmerzen vor allem durch Verletzungen an Wirbelsäule, Muskulatur und Bandscheiben entstanden, ist heute zu langes und falsches Sitzen oft Ursache der Beschwerden. „Wir achten kaum auf unsere Körperhaltung“, sagt Dr. Kristopher Karvelas, Spezialist für Rehabilitation im Rückenzentrum Wake Forest in North Carolina (USA): „Eine schlechte Haltung führt zu Druck auf die Wirbelsäule, und das verursacht Schmerzen.“

Vor allem die Bandscheiben gelten dabei als Hauptursache für Rückenprobleme. Die kissenartigen Knorpel dienen als Stoßdämpfer beim Gehen, Sitzen, Laufen und Heben. Bei einer Überbelastung kann jedoch die äußere Schicht der Bandscheiben reißen, sodass die gelartige Substanz austritt und es zu Entzündungen kommt. Denkbar ist auch, dass Bandscheiben verrutschen und auf einen Nerv drücken. Neben den Schmerzen im Rücken kommt es dann häufig zu Taubheitsgefühlen in den Beinen sowie Blasen- oder Darmfunktionsstörungen. Dr. Charles Argoff, Neurologe und Direktor des Schmerzzentrums am Medizinischen Zentrum Albany, New York, warnt aber vor voreiligen Schlüssen. Nicht jeder Bandscheibenvorfall führe zu Problemen, und Rückenschmerzen würden nicht immer durch Probleme an der Bandscheibe verursacht. Sie können auch durch Nierensteine, Muskelzerrungen, Spinalinfektionen, Tumore oder andere Erkrankungen hervorgerufen werden.

Was also tun, wenn der Rücken schmerzt? Dr. M. Fahad Khan, Assistenzprofessor für Anästhesiologie am Langone Medical Center in New York, sagt im Magazin Reader’s Digest: „Der schlechteste Rat ist, es langsam anzugehen und im Bett zu bleiben. Dann baut sich die Muskulatur ab, und das verursacht auf lange Sicht mehr Probleme.“ Besser ist es, die Rückenmuskulatur gezielt zu stärken, zum Beispiel mit Übungen im Fitnesscenter. Wer immer wieder Schmerzen verspürt, sollte mit seinem Arzt über alternative Behandlungsmethoden sprechen. Dazu zählen beispielsweise die Rückenmarkstimulation oder eine Ozontherapie, bei der das Gas die erkrankte Bandscheibe schrumpfen lässt.

Um Beschwerden erst gar nicht aufkommen zu lassen, gilt Vorbeugung als bestes Mittel, vor allem durch die Stärkung der Rumpfmuskulatur. „Das ist genauso wichtig wie Herz-Kreislauf-Training für das Herz“, so Dr. Kristopher Kervelas. Wer vor allem im Büro arbeitet, sollte sich einen Schreibtisch zulegen, an dem man sowohl im Sitzen als auch im Stehen arbeiten kann. Wichtig auch: Überschüssiges Gewicht abbauen, weil es eine Belastung für den Rücken ist; mit dem Rauchen aufhören, weil es den Nährstofftransport zur Wirbelsäule hemmt; und viel Bewegung ebenso wie leichtes Krafttraining.

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