50 Prozent der chronisch kranken Patienten verhalten sich nicht therapietreu, sagt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Gerade nach einem Schlaganfall kann das schwerwiegende Folgen haben. Am 10. Mai ist der bundesweite Tag gegen den Schlaganfall. Er trägt das Motto „Starke Patienten leben besser“.

Jährlich erleiden rund 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Die gute Nachricht: Immer weniger müssen daran versterben, weil die Akutversorgung auf höchstem Niveau stattfindet. In Deutschland wurden in den vergangenen Jahren mehr als 260 Stroke Units (Schlaganfall-Spezialstationen) durch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zertifiziert.

Doch es gibt auch eine Kehrseite. Immer mehr Menschen müssen mit den oft schwerwiegenden Folgen des Schlaganfalls leben. Er ist die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter, viele Patienten sind dauerhaft auf Therapien und Hilfsmittel angewiesen. Gleichzeitig hat ein Schlaganfall-Patient ein deutlich erhöhtes Risiko für einen zweiten, oft deutlich schwereren Schlaganfall. Die Einnahme von Medikamenten – meist lebenslang – und die Umstellung des Lebensstils sind lebenswichtig. Das stellt viele Patienten vor große Herausforderungen.

Warum ist das so? Eine aktuelle französische Studie ist dieser Frage nachgegangen (Eur Neurol 2014, 72:262-70). Die drei wichtigsten Gründe für mangelhafte Therapietreue waren Schwierigkeiten bei der Einnahme der Medikamente, ungenügendes Wissen um die Notwendigkeit der Behandlung sowie Ängste vor Übermedikation. Der „Tag gegen den Schlaganfall“ will deshalb Patienten ermuntern, sich in seriösen Quellen zu informieren, Hilfeangebote zu suchen, Schulungen wahrzunehmen und sich intensiv auf einen Arztbesuch vorzubereiten.

Am 10. Mai 1999 rief die Deutsche Schlaganfall-Hilfe erstmalig den bundesweiten „Tag gegen den Schlaganfall“ aus. Kliniken, Ärzte und Selbsthilfegruppen führen zum diesjährigen Aktionstag wieder mehr als 80 Veranstaltungen durch.

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