Noch vor wenigen Jahren starben doppelt so viele Menschen durch schwere Unfälle. Das Überleben trotz schwerster Verletzungen hat jedoch auch eine Kehrseite, die erst jetzt offensichtlich wird: „Etwa zwei Drittel aller Schwerverunfallten haben über Jahre mit Folgeschäden zu kämpfen“, erklärt Professor Bertil Bouillon, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Köln-Merheim, in der „Apotheken Umschau“.
Die Spätfolgen können körperlicher, seelischer oder auch sozioökonomischer Art sein. „Jeder Vierte verliert seine Arbeit“, so Bouillon, der dies in einer Studie erforschte. Durch frühe Therapie lassen sich chronische Probleme oft abwenden – allerdings müssen die Ärzte den Blick auf die Langzeitgefährdungen erst einmal entwickeln.