Jeder dritte Europäer über 18 Jahren hat einen hohen Blutdruck. Viele Betroffene wissen aber nicht, dass sie unter Hypertonie, so der Fachbegriff für Bluthochdruck, leiden. Das Magazin Reader’s Digest widmet sich in seiner Mai-Ausgabe ausführlich dem Thema und gibt Tipps, wie man vorbeugen kann und welche Behandlung hilft. „Hypertonie gilt als Hauptursache für viele Krankheiten und endet oft tödlich. Sie verursacht Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenversagen und Schlaganfälle. Es gibt sogar Hinweise, dass Bluthochdruck zu Demenz führen kann“, sagt Rhian Touyz, renommierte Expertin für Hypertonie und Präsidentin der Internationalen Bluthochdruck-Gesellschaft, im Magazin Reader’s Digest. Als Risikofaktoren für eine Erkrankung gelten Übergewicht, mangelnde Bewegung, hoher Alkohol- bzw. Salzkonsum, Stress und familiäre Vorbelastung.

Wer unter erhöhtem Blutdruck leidet, sollte seinen Lebensstil grundlegend ändern. Dazu gehört unter anderem, mehr Obst und Gemüse zu essen und regelmäßig Sport zu treiben. Zugleich ist es ratsam, dass sich der Betroffene ein Blutdruckmessgerät kauft, um selbstständig daheim den Blutdruck kontrollieren zu können. Hat der Arzt erst einmal Bluthochdruck diagnostiziert, sollte der Patient die verordnete Medizin regelmäßig einnehmen. Nach Aussagen von Professor Thomas Kahan, Chef der Kardiologie am Danderyd-Universitäts-Hospital in Stockholm, hören jedoch 35 Prozent der Patienten innerhalb von zwei Jahren mit der Einnahme der Medikamente auf. „Es ist notwendig, dass Ärzte ihre Patienten von den Vorteilen einer langfristigen Behandlung überzeugen“, sagt deshalb der belgische Hypertonie-Experte Professor Robert Fagard.

Aus Sicht der Mediziner gilt als optimaler Blutdruck ein Wert von 120/80 mmHg oder darunter, ab 140/90 mmHg spricht man von Bluthochdruck. Grundsätzlich wird dazu geraten, den Blutdruck regelmäßig, mindestens aber alle zwei Jahre zu kontrollieren. Bei rund 20 Prozent aller Menschen sind die Werte beim Arzt erhöht, zu Hause aber normal. Die Fachleute sprechen dann von „Weißkittel-Hypertonie“. Bei etwa 10 Prozent der Menschen ist es genau umgekehrt. Dabei handelt es sich um die sogenannte maskierte Hypertonie, die jahrelang unentdeckt bleiben kann. Professor Robert Fagard warnt deshalb: „Hypertonie tötet leise.“

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