Lärm verursacht nicht nur Stress, er kann regelrecht krank machen. Ganz abgesehen davon schädigt er irreversibel das Gehör. In manchen Branchen liegen die Ursachen für Lärmschwerhörigkeit im Beruf. In diesen kann man dem Lärm dann nur schwer aus dem Weg gehen – er ist schließlich Teil des Arbeitsalltags. Lärmschwerhörigkeit ist die zweithäufigste Berufskrankheit in Deutschland. Vergangenes Jahr wurden rund 6.800 Fälle von berufsbedingter Lärmschwerhörigkeit anerkannt, über 12.000 Verdachtsfälle wurden der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gemeldet*.

Dabei sind längst nicht nur Arbeitnehmer aus den Gefahrenbranchen wie Bau- oder Verkehrswirtschaft betroffen. Auch Musiker, Erzieher, Angestellte im Großraumbüro oder Soldaten sind oftmals erheblichen Lärmbelastungen ausgesetzt. Die volkswirtschaftlichen Kosten der Lärmschwerhörigkeit, verursacht durch Krankschreibungen oder Behandlungskosten, sind indes enorm. Dabei kann Lärm am Arbeitsplatz mit geringem Aufwand „abgeschaltet“ werden.

Die Bundesinnung der Hörgeräteakustiker (biha) empfiehlt daher Arbeitnehmern aus lärmintensiven Berufen, sich rechtzeitig beraten zu lassen und gegebenenfalls eines der bundesweit über 5.600 Hörakustikfachgeschäften aufzusuchen. Denn: Hörakustiker verfügen über das Fachwissen und die Kompetenz festzustellen, ob bereits eine Lärmschädigung vorliegt. Hörakustiker können bei Bedarf professionellen und individuellen Hörschutz anfertigen. Fachgerecht und aus Meisterhand! Dieser Hörschutz ist anatomisch perfekt an die Ohren angepasst, drückt nicht und ist komfortabel zu tragen. Die Träger hören alle für den Berufsalltag wichtigen Dinge – gefiltert wird nur der gesundheitsschädliche Lärm. Oft übernehmen übrigens Berufsgenossenschaften die Kosten für den professionellen Gehörschutz.

Ob im Alltag oder im Beruf, Marianne Frickel, Präsidentin der biha, rät: „Auch wenn noch keine wahrnehmbaren Beeinträchtigungen vorliegen, rate ich allen Menschen, die regelmäßig Lärm ausgesetzt sind, ihr Gehör einem kostenlosen Check beim Hörakustiker zu unterziehen. Denn ist das Ohr erst einmal geschädigt, kann dies nicht mehr rückgängig gemacht werden.“ Darüber hinaus rät die oberste Hörakustikerin, den Ohren regelmäßig ein paar bewusste Auszeiten zu gönnen, denn das Gehör schläft nie. Momente der Stille tun übrigens nicht nur den Ohren gut – auch die Seele profitiert.

*Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BAuA

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