Eine immer noch nicht überstandene Masernepidemie in Berlin zeigt auf, wie groß die Impflücken hierzulande sind. Vor diesem Hintergrund gibt es sogar Forderungen nach einer Impfpflicht. Klar ist: Die Quote der Impflinge muss steigen. CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel will das mithilfe von Hausärzten, mehr Mitteln für den Gesundheitsdienst und der Unterstützung von Krankenkassen erreichen.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagte anlässlich der anstehenden europäischen Impfwoche (ab Montag, 20. April): „Wir brauchen jetzt eine Kraftanstrengung von Ärzten, Kitas, Schulen und allen anderen Verantwortlichen, um die Impflücken zu schließen.“ Dazu beitragen soll das Präventionsgesetz, das eine verpflichtende Impfberatung für Eltern vorsieht, wenn sie ihre Kinder für eine Kita anmelden möchten.

CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel verlangt aber noch weitere Maßnahmen und erklärte gegenüber Pharma Fakten, dass Ärzte künftig stets den Impfschutz abfragen sollten. „Die Frage nach dem Impfstatus könnte zur Standardfrage beim Arztbesuch werden“, sagte das Mitglied des Bundesgesundheitsausschusses. Auch fordert er die Bundesländer auf, den öffentlichen Gesundheitsdienst besser auszustatten: „Kindertagesstätten und Schulen müssen wieder ein Ort der medizinischen Primärprävention werden.“

Neben Aufklärungskampagnen, um beispielsweise nicht ausreichend geimpfte Erwachsene zu erreichen, setzt Rüddel auch auf die Ansprache durch Krankenkassen. „Ähnlich der Lösung, wie wir sie im Bereich der Organspende gefunden haben“, sagte der Politiker. Die Notwendigkeit, für das Impfen andere Fachärzte oder Berufsgruppen wie Apotheker zuzulassen, sieht der Gesundheitspolitiker vorerst nicht. Ein niedrigschwelliger Zugang zu Impfungen in Deutschland sei gegeben. „Unser Ziel muss es sein, die Bedeutung einer Impfung im Bewusstsein der Menschen zu halten – unabhängig von Epidemien“, betonte Rüddel. Während der Epidemie in Berlin sei die Nachfrage nach Impfstoffen drastisch gestiegen, da die Medien großflächig über die Gefahren von Masern berichtet hätten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.