Weltweit sind mehr als eine Billion Menschen von Allergien betroffen. Die Epidemie ist seit ungefähr 60 Jahren auf dem Vormarsch. Bis 2050 wird mit bis zu vier Milliarden Allergikern gerechnet. Dies hat beträchtliche Auswirkungen auf die Makroökonomie infolge beträchtlicher direkter und indirekter Kosten für medizinische Versorgung und finanzieller Ausfälle aufgrund von Produktionsausfällen und Krankschreibungen. Heute leiden mehr als 150 Millionen Europäer an chronischen Allergien. Die Prognosen gehen dahin, dass bis 2025 die Hälfte der Bevölkerung der EU von Allergien betroffen ist.

Bei bis zu 20 % der Allergiker ist das Alltagsleben stark eingeschränkt, denn sie kämpfen täglich gegen die Angst vor einem möglichen Asthmaanfall oder sogar Tod durch eine heftige allergische Reaktion wie beispielsweise einen anaphylaktischen Schock. Die vermeidbaren indirekten Kosten durch nicht ordnungsgemässe Behandlung von Allergien in der EU werden auf 55 bis 151 Milliarden EUR pro Jahr geschätzt.

Im Juni 2014 startete die Europäische Akademie für Allergie und klinische Immunologie (EAACI) eine europaweite Kampagne zur Aufklärung über Allergien mit der Bezeichnung „Beware of Allergy“. Diese Kampagne ist in Phasen unterteilt, die sich auf verschiedene allergische Erkrankungen und Behandlungen konzentrieren: Asthma (Herbst 2014), Lebensmittelallergie und Anaphylaxie (Winter 2015) sowie allergischer Schnupfen und Hyposensibilisierung (Frühling 2015).

Ebenfalls im Juni 2014 veröffentlichte die EAACI den Global Atlas of Allergy. Er wurde von 183 führenden Wissenschaftlern aus zahlreichen Ländern verfasst und wird derzeit in verschiedene Sprachen übersetzt, beispielsweise Chinesisch und Spanisch.

2015 veröffentlichte die EAACI das European Advocacy Manifesto. Es enthält eine Reihe evidenzbasierter Empfehlungen für den Kampf gegen Allergien in Europa, die Förderung der Erforschung von Allergien und die Unterstützung der Anerkennung der Allergologie als medizinisches Spezialgebiet.

Als weiterer Schritt zur Anerkennung der Belastung durch allergische Erkrankungen durch die Politik fand am 25. März 2015 das erste Treffen der Interessengruppe Allergie und Asthma des Europäischen Parlaments statt. Diese Interessengruppe wird von Sirpa Pietikäinen (Parlamentsmitglied für Finnland) geleitet und soll die Politiker Europas veranlassen, deutlichere Antworten auf Allergie und Asthma zu geben.

Die EAACI hat ausserdem eine Arbeitsgruppe für Gesundheitsökonomie gebildet. Sie beschäftigt sich mit Fragen im Zusammenhang mit Effizienz, Effektivität und dem Wert von Interventionen beim Umgang mit Allergien.

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