Schlecht informierte und betreute Schlaganfall-Patienten werden immer kränker, warnt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe seit Jahren. Jetzt erhält sie Bestätigung durch eine gerade veröffentlichte Studie. Gesundheitspsychologen der Universität Luxemburg befragten 100 Schlaganfall-Patienten in ihrem häuslichen Umfeld. Alle Patienten waren etwa 65 Jahre alt, ihr Schlaganfall lag zwei Jahre zurück. Neben den körperlichen Einschränkungen litten die Patienten vor allem an der Unsicherheit ihrer Situation, hervorgerufen durch mangelnde und schlechte Informationen. „Zusätzlich scheint eine fehlende Koordination zwischen den Pflegekräften Unsicherheit zu schüren“, so die Forschungsgruppe um die Medizinsoziologin Prof. Dr. Michéle Baumann.

Die stärksten Beeinträchtigungen stellten die Forscher bei Geringverdienern und Patienten mit niedrigem Bildungsniveau fest. Alarmierend fand das Forscherteam die häufigen Anzeichen depressiver Erkrankungen. „Depression ist dafür bekannt, physische, mentale und soziale Fähigkeiten einzuschränken und das Risiko von Behinderungen und frühzeitigem Tod zu erhöhen“, erläutert Prof. Michéle Baumann.

Der 10. Mai ist der „Tag gegen den Schlaganfall“, bundesweit finden über 80 Aufklärungsveranstaltungen statt. Das Aktionsmotto lautet in diesem Jahr „Starke Patienten leben besser“. Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe setzt sich ein für eine verbesserte, patientengerechte Information, Beratung und Begleitung. Insbesondere in der häuslichen Nachsorge besteht ein großer Bedarf.

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