Übelkeit, Durchfall und Magenschmerzen sind die häufigsten Verdauungsprobleme, unter denen Kinder leiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens forsa im Auftrag der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Befragt wurden 460 Eltern von Kindern unter 12 Jahren zu Beschwerden im Lauf des vergangenen Jahres. Nur ein Drittel aller Kinder (36 %) hatte laut Wissen der Eltern keine Verdauungsprobleme. Hingegen litt fast jedes zweite Kind (44 %, Mehrfachnennung) gelegentlich an Übelkeit oder Erbrechen inklusive Reiseübelkeit. Vier von zehn Kindern hatten Durchfall, zwei von zehn Magenschmerzen.

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt: „Die meisten Eltern warten erst einmal ab, ob sich die Beschwerden von selbst bessern oder versuchen, ihrem Kind mit Hausmitteln zu helfen. Wenn das nicht ausreicht, gibt es auch für Kinder gut verträgliche rezeptfreie Medikamente. Die Apothekerinnen und Apotheker übernehmen deshalb bei der Beratung der Eltern viel Verantwortung.“ Jedes zehnte Kind mit Magenschmerzen erhält rezeptfreie Medikamente ohne vorherigen Arztbesuch. Bei anderen Verdauungsbeschwerden ist die Selbstmedikation etwas häufiger (Durchfall: 13 %, Verstopfung: 11 % der Kinder).

Ob ein Verdauungsproblem in der Selbstmedikation behandelt werden sollte oder ob ein Arztbesuch empfehlenswert ist, hängt auch vom Alter des Kindes ab. Durchfall sollte bei Kindern bis 2 Jahren immer ärztlich behandelt werden, denn er kann leicht zu einer Austrocknung führen. Diese zeigt sich bei Kindern z.B. durch Teilnahmslosigkeit oder eingefallene Wangen und Augen. Deshalb ist es wichtig, Kindern bei Durchfall eine Elektrolytlösung zu geben. Das Hausmittel ‚Cola mit Salzstangen‘ ist dafür aber ungeeignet: Es enthält zu viel Zucker, wichtige Salze wie Kalium fehlen hingegen.

Auch für die Selbstmedikation anderer Magen-Darm-Beschwerden gelten Altersgrenzen: Wenn ein Kind unter sieben Jahren Sodbrennen oder Magenschmerzen hat, ist eine Selbstmedikation ohne vorherigen Arztbesuch nicht empfehlenswert. Bei Verstopfung liegt die Grenze bei sechs Jahren.

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