Anlässlich des Weltverhütungstags am 26. September veröffentlicht Jenapharm Daten einer aktuellen Studie(1), in der rund 4000 Frauen zu ihrem Verhütungswissen und -verhalten befragt wurden. Darin zeigt sich, dass Verhütungspannen – vor allem bei der Pilleneinnahme – an der Tagesordnung zu sein scheinen.

verhütung

Bereits knapp ein Viertel (22 Prozent) griff unter anderem deshalb zur „Pille danach“(2), die eigentlich nur als Notfallverhütung zum Einsatz kommen sollte. Moderne Langzeitmethoden, die eine hohe Verhütungssicherheit bieten, kommen trotzdem noch immer selten zum Einsatz. Und auch beim Thema Gleichberechtigung gibt es in Sachen Verhütung Nachholbedarf.

Die Pille: viel genommen, oft vergessen

Offenbar klaffen vor allem Lücken zwischen Wahrnehmung und Realität. Denn obwohl sich nahezu alle Studienteilnehmerinnen über ihre jeweilige Verhütungsmethode gut informiert fühlten, ist deren Anwendung oft fehlerhaft. Vor allem die immer noch am häufigsten verwendetet Pille ist pannenanfällig: 44 Prozent der Frauen gaben an, sie in den letzten drei Monaten mindestens einmal vergessen zu haben. Erstaunlich ist dabei, dass drei von vier Frauen(3) trotzdem mit der Pille zufrieden sind.

Verhindern Vorurteile den Verhütungsfortschritt?

Nur rund sieben Prozent aller Frauen nutzen moderne Langzeitmethoden(4) – und das, obwohl die Anwenderinnen eines Verhütungsschirmchens (Hormonspirale für bis zu fünf Jahre) mit bis zu 84 Prozent am zufriedensten sind. Ebenso wie das Hormonimplantat und die Kupferspirale wirkt es – einmal vom Arzt eingelegt – über mehrere Jahre verhaltensunabhängig und kann somit z.B. nicht vergessen werden.

Mögliche Gründe für den dennoch ausbleibenden Verhütungsfortschritt könnten Vorurteile und Fehlinformationen sein, wie eine weitere jüngst durchgeführte Studie nahelegt. Darin wurden 500 deutsche Frauen zu ihrem Wissen über Langzeitmethoden befragt(5): Noch 20 Prozent der Teilnehmerinnen denken, dass so genannte intrauterine Systeme ausschließlich für Frauen geeignet sind, die bereits geboren haben. Tatsächlich kann das Verhütungsschirmchen aber auch bei Frauen, die Probleme bei der korrekten Pilleneinnahme haben und schon Verhütungspannen hatten, eine gute Alternative sein.

Männer entscheiden kaum mit

Von Gleichberechtigung kann in Sachen Verhütung kaum die Rede sein. Zwar sprechen 55 Prozent der befragten Frauen mit ihrem Partner über geeignete Methoden, doch nur 18 Prozent der Männer entscheiden auch mit. Außerdem gab knapp die Hälfte der Frauen an, die Kosten für Verhütungsmittel alleine zu tragen. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Methoden: Während sich bei der Pille nur 24 Prozent der Paare die Kosten teilen, sind es beim Verhütungsschirmchen (Hormonspirale für bis zu fünf Jahre) schon bis zu 47 Prozent und beim Kondom sogar 68 Prozent.

(1) Kantar Health - Verhütungssituation Deutschland 2014 
(2) Ebd.; n = 3.871 der Frauen, die angaben, schon einmal von der 
"Pille danach" gehört zu haben 
(3) Ebd. 
(4) Kantar Health - Verhütungssituation Deutschland 2014; n = 3.165 
Frauen, die angaben, derzeit zu verhüten; Mehrfachnennungen waren 
möglich 
(5) The Truth Report Survey, conducted between April-May 2015, 
commissioned by Bayer HealthCare and conducted by Censuswide.

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