In der Küche sind Lebensmittel sofort greifbar, wenn man sie braucht. Doch zur Lagerung ist dieser Raum nur bedingt geeignet. Denn hier herrscht üblicherweise Zimmertemperatur. Durch häufiges Kochen und Geschirrwaschen ist die Luftfeuchte vergleichsweise hoch. Meist gibt es ein oder zwei Fenster im Raum, die den Weg nicht nur für die notwendige Belüftung, sondern auch für die weniger erwünschte Sonnenbestrahlung frei geben. Diese Bedingungen tragen dazu bei, dass die meisten Lebensmittel rasch an Qualität verlieren und innerhalb kurzer Zeit verderben. Doch oft gibt es keinen anderen Platz für die Lagerung von Lebensmitteln.

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Langfristig lagerfähigen Produkten wie Reis und Nudeln, Zucker, Salz und Müsli macht die warme Zimmertemperatur am wenigsten aus. Gut verpackt aufbewahrt bleiben sie vor einem Befall mit Vorratsschädlingen sicher geschützt und ziehen keine Feuchtigkeit. Nicht nur vor Luft und Feuchtigkeit, sondern zudem vor Licht müssen Speiseöle, Säfte und Honig, Gewürze und Kakaoprodukte geschützt werden. Sie gehören immer zumindest in den Küchenschrank oder in dunkle Vorratsgefäße.

Sehr dekorativ und einladend zum Naschen sieht eine bunte Obst- und Gemüseschale aus. Bananen, Äpfel, Birnen, Südfrüchte und Fruchtgemüse wie Zucchini, Auberginen, Tomaten und Paprika können ungekühlt aufbewahrt werden. Die meisten übrigen Obst- und Gemüsearten welken oder verderben rasch, wenn sie bei Raumtemperatur lagern. Sie werden besser in das Obst- und Gemüsefach des Kühlschranks gelegt.

„Wer solche Lebensmittel oder zum Beispiel Kartoffeln oder Zwiebeln in der Küche bevorraten muss, weil kein kühlerer Raum zur Verfügung steht, sollte immer nur kleine Mengen einkaufen und die Waren unbedingt aus der Verpackung nehmen“, rät Harald Seitz, Ernährungswissenschaftler beim aid infodienst. Da Obst und Gemüse nach der Ernte „weiter atmet“ und dabei Feuchte produziert, ist in dichten Verpackungen sonst Schimmelbildung und Verderb vorprogrammiert.

Außer bei feucht-heißem Wetter im Sommer ist die Küche auch ein bevorzugter Lagerort für Brot. Unverpackt lässt es sich im Brotbehälter aus Steingut-, Edelstahl, Holz oder Keramik aufbewahren, angeschnittene Brotlaibe am besten mit der Schnittkante nach unten. Damit sich in der Brotbox kein Schimmel breit machen kann, sollten Brotboxen regelmäßig mit Wasser und Spülmittel ausgewaschen und gut abgetrocknet werden. Trat ein Schimmelbefall auf, kann das Brotbehältnis zusätzlich mit Essigwasser gereinigt werden. Verpacktes Brot hält sich am besten in der Originalverpackung. Nicht gegessene Scheiben werden am besten wieder dort hinein zurückgelegt.

Brötchen bleiben knusprig und werden weniger trocken, wenn sie separat vom Brot in ihrer Tüte liegen. „Brot sollte aber außer an sehr heißen Sommertagen nie in den Kühlschrank“, so Seitz. „Denn hier altert Brot sehr schnell und schmeckt dementsprechend.“ Älteres, nicht verschimmeltes Brot muss man aber nicht gleich wegschmeißen. Dazu hat der Ernährungswissenschaftler entsprechende Tipps: „Ist das Brot einmal altbacken kann es problemlos zu Paniermehl, Croutons oder als Zutat für Hackfleischgerichte verwendet werden. Wer es süß mag, kann auch Arme Ritter oder einen Brotauflauf aus dem vermeintlichen Wegwerf-Brot zaubern.“

Eva Neumann, Ute Gomm, aid.de

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