Ein Arbeitsunfall ist für die Kollegen immer ein Schock. Glücklicherweise sind tödliche Arbeitsunfälle vergleichsweise selten: 2014 kam es nach Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zu 473 solcher Ereignisse. Kristina Soldo, Psychologin bei TÜV Rheinland: „Verschiedene Erlebnisse können ein Trauma auslösen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie eine schwer zu verarbeitende Erfahrung darstellen, die mit intensiver Furcht, Hilflosigkeit und Entsetzen einhergeht.

trauma

Betroffene berichten, das Schlimmste sei das Gefühl, die Kontrolle über sich und die Situation zu verlieren.“ Prinzipiell kann jeder am Arbeitsplatz mit einer belastenden Situation konfrontiert werden. Erhöht ist das Risiko bei Arbeitnehmern, die mit Geld umgehen. Auch Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen oder Mitarbeiter in Ämtern und Behörden kennen Übergriffe von Patienten oder Kunden.

Reaktionen auf eine belastende Situation wie heftiges Weinen, innere Unruhe, Schreckhaftigkeit oder auch das wiederholte Durchleben des Ereignisses sind in der ersten Zeit normal. „Diese akute Belastungsreaktion sollte allerdings nach fünf bis zehn Tagen abklingen“, so Soldo.

Direkt nach einem traumatischen Erlebnis ist es wichtig, dem Betroffenen Sicherheit zu geben. Das bedeutet, ihn beispielsweise vom Ort des Geschehens weg in einen Nebenraum zu bringen und dort auf seine Bedürfnisse einzugehen. Zwar entlastet auch ein Gespräch. Doch ob, wann und mit wem über das Erlebte gesprochen wird, entscheidet allein der Betroffene. Professionelle Gesprächspartner finden Arbeitnehmer in der externen Mitarbeiterberatung, die einige Unternehmen in Zusammenarbeit mit TÜV Rheinland ihren Beschäftigten anbieten. Stellen die Experten bei den Gesprächen fest, dass beispielsweise eine ambulante Psychotherapie sinnvoll ist, helfen sie bei der Organisation der Maßnahme.

Angriffe durch Kunden, Überfälle und Unfälle sind unvorhersehbare Ereignisse. Aber auch hier ist Prävention möglich: In Krisenpräventionsseminaren bereiten Experten von TÜV Rheinland Führungskräfte und Mitarbeiter auf mögliche Extremsituationen vor.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.