Jedes Jahr im Herbst beginnen Deutschlands Bauern mit der Zuckerrübenernte. Auf etwa 300.000 Hektar Land werden in Deutschland Zuckerrüben angebaut – das ist eine Fläche, fast so groß wie Mallorca. Diese Rüben enthalten von Natur aus sehr viel Zucker – und der wird dann in Fabriken aus den Rüben herausgeholt und kristallisiert zu unserem Haushaltszucker.

zucker

Doch laut einer aktuellen Umfrage der Initiative „Schmeckt Richtig!“ weiß etwa die Hälfte der Deutschen nicht, dass der Großteil ihres Zuckers von Feldern aus der Region kommt. Und auch sonst wissen wir wenig über unseren Zucker. Oliver Heinze berichtet.

Seit über 200 Jahren werden in Deutschland Zuckerrüben angebaut und zu Zucker verarbeitet. Mit der Entdeckung von Rübenzucker wurde Zucker erschwinglich und selbstverständlicher Bestandteil unserer Alltagskultur.

„Zucker gehört zu der Gruppe der Kohlenhydrate und er wird in Europa meistens aus der Zuckerrübe gewonnen und in andere n Ländern auch aus dem Zuckerrohr. Also, Zucker ist ein Naturprodukt.“

Das erklärt uns Ernährungsexpertin Katrin Kleinesper. Zucker liefert unserem Körper Energie. Und der braucht täglich eine Mindestmenge an Energie, den sogenannten Grundumsatz, um Körpertemperatur, Atmung und Herzschlag konstant zu halten.

„Außerdem brauchen wir auch Energie für unsere Muskeln. Also, ohne Energie könnten unsere Muskeln und auch unser Gehirn nicht arbeiten.“

Zucker wird aber auch mit Übergewicht in Verbindung gebracht. Entscheidend sind hier allerdings die Kalorienzufuhr und der Verbrauch.

„Zucker als Solches macht nicht dick. Die Energiebilanz muss stimmen. Das Wesentliche ist, dass sich die Menschen heute weniger bewegen als das früher der Fall war, einige aber eben noch so essen, als müssten sie enorme körperliche Leistung vollbringen. Und wer auf Dauer eben mehr isst und trinkt als sein Körper verbraucht, der nimmt zu, egal, welcher Nährstoff das ist. Also, Zucker da zu verteufeln, ist völlig der falsche Ansatz.“

Zuckerreduzierte Lebensmittel sind pauschal nicht dazu geeignet, Kalorien zu sparen, sondern führen die Verbraucher oft in die Irre.

„Weil sie den Hinweis ‚weniger Zucker‘ in der Regel mit weniger Kalorien in Verbindung bringen. Aber, genau das kann ein Irrtum sein. Vergleicht man zum Beispiel normale und zuckerreduzierte Frühstücksflocken, stellt man fest, dass sie fast die gleiche Menge an Kalorien haben. Im Grunde ist das auch nicht verwunderlich, denn wird Zucker reduziert, muss ja ein anderer Nährstoff an seine Stelle treten, und der hat dann natürlich auch Kalorien. Viel sinnvoller ist es dann eben, die Kalorienmenge zu beachten.“

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