Eine Unterrichtsstunde dauert an deutschen Schulen in der Regel 45 Minuten. Nicht zuletzt durch die G8-Reform, das achtjährige Gymnasium, wird die Länge von Schulpolitikern, Lehrern und Eltern heiß diskutiert. Das LBS-Kinderbarometer hat 11.000 neun- bis 14-jährige Schüler nach ihrer eigenen Meinung befragt: 60 Prozent der Kinder empfinden die Länge einer Unterrichtsstunde als genau richtig, für 38 Prozent sollte sie kürzer sein. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede bei den Geschlechtern: nur 34 Prozent der Mädchen empfinden die Unterrichtsstunde als „zu lang“, bei den Jungen sind es dagegen 42 Prozent.

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Auch in den einzelnen Bundesländern ist das Zeitempfinden sehr differenziert: Lediglich 21 Prozent der Hamburger Schüler beurteilen den Unterricht als zu lang, in Thüringen, Sachsen-Anhalt und im Saarland sind es mit 46 Prozent mehr als doppelt so viele. Dazwischen liegen Hessen (28 %), Schleswig Holstein (30 %), Berlin und Rheinland-Pfalz (35 %), Bremen (34 %), Nordrhein-Westfalen (37 %), Brandenburg (38 %), Niedersachsen (39 %), Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern (40 %), Sachsen (41 %), und Bayern (42 %).

Wird nach der Zeit insgesamt gefragt, die die Kinder in der Schule verbringen, ergibt sich ein anderes Bild: 50 Prozent empfinden diese Zeit als zu lang, 47 Prozent als genau richtig und nur 2 Prozent würden sich gern länger in der Schule aufhalten.

Insgesamt liegt das schulische Wohlbefinden der befragten Kinder und Jugendlichen im Bereich „eher gut“, wobei sich ein deutlicher Alterseffekt zeigt. „Mit zunehmendem Alter fühlen sich die Befragten in der Schule weniger wohl, dies zeigt sich zudem daran, dass die Unterrichtsstunden und die gesamte Zeit in der Schule den älteren Kindern und Jugendlichen häufiger zu lang werden“, bekräftigt Dr. Kathrin Müthing vom PROSOZ Institut für Sozialforschung.

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