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Seien es Schwangerschaftstests oder Messgeräte zur Ermittlung des Blutzuckers – Selbsttests für zu Hause haben sich in vielen Bereichen schon lange bewährt und können die Zusammenarbeit mit dem Arzt unterstützen und ergänzen. Recht neu sind allerdings Tests für Nahrungsmittelunverträglichkeiten für den Hausgebrauch. Zu dem Angebot zählen unter anderem Wasserstoff-Atemtests zur Diagnose von Laktose-, Fruktose- und Sorbit-Intoleranz oder Gluten-Tests, die prüfen ob eine Zöliakie vorliegt. Der große Vorteil liegt in der Zeitersparnis, im Vergleich zu einem Arztbesuch mit eventuell langen Wartezeiten.

Betroffene sollten aber beachten, dass bei Verdauungsproblemen mehrere Intoleranzen eine Rolle spielen können. Deshalb sind oftmals verschiedene Tests notwendig, um herauszufinden, welche Inhaltsstoffe die Beschwerden verursachen. Daneben sind die angegebenen Informationen auf der Gebrauchsanleitung nicht immer ausreichend und auch nicht immer richtig. Schon kleine Abweichungen bei der Durchführung können das Ergebnis verfälschen. Außerdem beziehen die Tests die Ernährungsgewohnheiten nicht mit ein. Diese können die Darmflora und somit auch das Messergebnis beeinflussen. Auch Probleme beim Rückversand der Proben sind nicht auszuschließen und können sich auf das Ergebnis auswirken. Die Kosten für Selbsttests muss der Betroffene selber tragen. Wenn ein Arzt die Tests durchführt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

Auch bei einer korrekten Auswertung bleiben die individuellen Umstände des Patienten unberücksichtigt. Ein persönliches Abschlussgespräch, eine Beratung über weitere diagnostische Maßnahmen und ein individueller Ernährungsplan fehlen. „Im Fall eines positiven Testergebnisses ist es wichtig, sich bei seriösen Quellen über die sich aus der Diagnose ergebende Ernährungsweise zu informieren, um wieder beschwerdefrei leben zu können.“, erklärt die Ernährungs- und Gesundheitspädagogin Doris Paas.

Annalena Wall, aid.de

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