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Laute Musik, schrille Haarfarben, fürchterliche Klamotten: Wenn Kinder in die Pubertät kommen, wird es für die Eltern meist schwierig. Für Wissenschaftler hingegen wird es interessant. Das Gehirn von Teenagern verändert sich während der Pubertät. Der Umbau im Oberstübchen wirkt sich besonders auf die Gefühle aus, sagt Silke Droll von der „Apotheken Umschau“:

„Das Gehirn wird in der Pubertät stark umgebaut, viel stärker, als man das noch vor ein paar Jahren gedacht hat. Es ist aber so, dass nicht alle Bereiche gleichzeitig umgebaut werden, sondern zeitversetzt. Das ist auch sozusagen das Problem, weil der Bereich, wo es um Gefühle geht, der reift früher heran. Und das Vorderhirn – das ist so etwas wie die Kommandozentrale im Gehirn – wo auch so etwas wie Vorsicht und Vernunft eingeschaltet werden, das ist erst zum Schluss dran.“

Deswegen behalten die Gefühle bei den Teenagern meist die Oberhand, auch in der Schule:

„Typisch ist ja zum Beispiel, dass Teenager Schule oft ganz besonders langweilig finden. Das liegt wahrscheinlich daran – wenn man jetzt auf die Hirnentwicklung schaut – dass Teenager in der Zeit besonders starke emotionale Reize brauchen. Ihr Belohnungssystem muss angesprochen werden und das findet in der Schule ja leider oft weniger statt. Das ist eigentlich sehr schade, weil das Gehirn in dieser Zeit auch sehr sensibel wäre für Lernerfahrungen.“

Gerade in der Jugend können psychische Probleme entstehen – auch das ist ein Grund für die Wissenschaft, mehr darüber zu lernen, was sich im Gehirn der Teenager abspielt: „Man denkt eben, wenn man Abweichungen frühzeitiger erkennen kann, dass man dann auch frühzeitiger einschreiten könnte, bevor sich ein Problem in der Zeit zu einer psychiatrischen Erkrankung auswächst.“

Die gute Nachricht für Eltern und Lehrer: Jede Pubertät ist irgendwann vorbei. Allerdings nicht automatisch mit 18 Jahren, schreibt die „Apotheken Umschau“. Das Erwachsenwerden des Gehirns kann sich bis ins 24. Lebensjahr ziehen.

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