Kaum eine Früherkennungsmaßnahme ist so erfolgreich wie die Darmspiegelung – wenn sie rechtzeitig erfolgt. „Zu Früherkennungs-Untersuchungen muss man dann gehen, wenn man gesund ist“, betont Professorin Monika Sieverding vom Psychologischen Institut der Universität Heidelberg im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. „Denn wenn man wartet, bis Beschwerden auftauchen, werden viele Tumore erst spät entdeckt. Die Heilungschancen sind dann deutlich schlechter.“

Zwar hielten die meisten Menschen die Darmkrebsvorsorge für wichtig. „“Doch dann finden sie immer Gründe, warum es gerade nicht passt.“ Viele schieben laut Sieverding die Entscheidung vor sich her, weil sie das Ergebnis fürchten. Besondere Vorbehalte haben oft Männer: Für sie seien Untersuchungen im Intimbereich „eine gravierende Barriere“, so die Professorin. Auch machten sich Männer allgemein weniger Gedanken um ihre Gesundheit.

„Doch Verdrängen bringt nichts bei der Darmkrebsvorsorge“, mahnt Sieverding. „Wenn Ärzte Polypen und Frühstadien von Krebs entfernen, lebt man hinterher so wie zuvor. Und wenn nichts gefunden wird, hat man zehn Jahre Ruhe bis zum nächsten Termin.“ Männer bekommen das Darmkrebs-Screening künftig ab 50 Jahren von der Krankenkasse bezahlt – fünf Jahre eher als bisher und fünf Jahre früher als Frauen.

Da Männer häufig schon in jüngeren Jahren Polypen oder Tumore haben und ihr Risiko an Darmkrebs zu erkranken höher liegt als bei Frauen, schafft man durch diese Herabsetzung der Altersgrenze für beide Geschlechter gleich gute Möglichkeiten der Vorsorge und Früherkennung.

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