Sie wirken fast wie normale Neugeborene, und doch brauchen späte Frühchen besondere Fürsorge. „Diese Kinder werden am Anfang fast immer überschätzt – von den Eltern und vom Personal in der Klinik“, erläutert die Berliner Hebamme Corinna Lenné im Apothekenmagazin „Baby und Familie“. „Aber sie sind nicht nur ein bisschen kleiner, sondern unreif und benötigen Aufmerksamkeit und Unterstützung.“

Viele späte Frühchen – Kinder, die zwischen der 34. und 38. Woche geboren wurden – haben Anpassungsprobleme. Professor Christian Poets, Neonatologe an der Uniklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Tübingen, betont: „Mittlerweile weiß man auch, dass späte Frühchen ein erhöhtes Risiko für dauerhafte Krankheiten haben wie auch ein höheres Risiko zu sterben.“ Das häufigste Problem ist die mangelnde Lungenreife, die sich im Atemnotsyndrom äußern kann.

Zudem sind Frühchen besonders anfällig für Unterzuckerungen. Denn sie haben geringere körpereigene Energiereserven, aber einen erhöhten Bedarf, um die Körpertemperatur zu halten. „Der beste Platz für ein spätes Frühchen ist auf dem nackten Bauch der Mutter oder des Vaters“, so Lenné. Viel Hautkontakt schützt vor Auskühlung und fördert das Stillen. Viele weitere Informationen zum Thema späte Frühchen und praktische Tipps – beispielsweise eine Anleitung zum Brustausstreichen und Füttern mit Kolostrum – finden Leser im neuen Heft von „Baby und Familie“.

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