Männer gelten von jeher als das starke Geschlecht. Möglicherweise stimmt das sogar, denn die die Diagnose „Depression“ wird bei ihnen seltener gestellt. Petra Terdenge berichtet: Obwohl Ärzte bei Männern vergleichsweise weniger Depressionen feststellen, gehen Experten davon aus, dass sie genauso häufig darunter leiden wie Frauen. Es wird nur seltener erkannt, sagt Silke Droll von der „Apotheken Umschau“:

„Männer fühlen sich zwar genauso schlecht, freudlos und hoffnungslos, aber nach außen hin zeigen sie oft andere Symptome als Frauen. Sie reagieren auf den inneren Stress oft eher mit Aggression oder auch Hyperaktivität. Das heißt, sie treiben dann zum Beispiel extrem viel Sport, arbeiten mehr oder trinken auch viel Alkohol.“

Ursache sind die unterschiedlichen Hormone, aber auch traditionelle Rollenbilder:

„Es ist ja meistens immer noch so, dass von Männern erwartet wird, dass sie stark sind, keine Schwäche zeigen und vor allem nicht weibisch rüberkommen sollen. Sie sollen nicht versagen, sondern Leistung bringen. Deswegen können Männer oft auch eher akzeptieren, dass sie einen Burn-out haben, obwohl das de facto eine Erschöpfungsdepression ist.“

Wer sich häufig niedergeschlagen oder traurig fühlt, sollte sich Hilfe suchen:

„Das fällt ja Männern auch leider oft schwerer als Frauen, ist aber das Wichtigste in der Situation, weil Depression eine schwerwiegende Erkrankung ist. Also bitte die unangenehmen Gefühle nicht verschweigen oder irgendwie wegdrücken, sondern zum Hausarzt gehen, zum Psychiater oder Psychotherapeuten. Mit dem Partner oder Freunden sprechen oder sich bei der Telefonseelsorge oder einem anderen Krisendienst melden.“

Wer eine Depression überwunden hat, kann einiges tun, um in Zukunft besser durch seelisch belastende Zeiten zu kommen. Neben Medikamenten oder einer Psychotherapie hilft es zum Beispiel mit anderen Menschen gemeinsam Sport zu treiben.

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