Antibiotika sind eine segensreiche Erfindung. Viele Menschen profitieren davon. Doch bevor wir zu einem Antibiotikum greifen, sollten wir prüfen, ob wir auch mit sanfteren Mitteln gesund werden können. Petra Terdenge berichtet: 40 Millionen Rezepte für Antibiotika werden in Deutschland pro Jahr ausgestellt. Experten halten das für problematisch. Sonja Gibis von der „Apotheken Umschau“ erklärt warum:

„Je öfter die Medikamente zum Einsatz kommen, desto eher verlieren sie ihre Wirkung. Denn immer mehr Keime werden immun dagegen. Zudem weiß man, dass viele Verschreibungen gar nicht nötig wären. Wenn man etwas wartet, bekommt der Körper Infekte oft selbst in den Griff. Überdies werden die Mittel oft auch bei viralen Infekten wie Erkältungen verschrieben. Doch Antibiotika wirken nur gegen Bakterien.“

Viele lassen sich schon Antibiotika verschreiben, wenn die Nase läuft. Dabei gibt es oft andere Mittel, die helfen:

„Wichtig ist vor allem, für eine gute Belüftung zu sorgen, etwa durch ein abschwellendes Nasenspray, das man allerdings nicht länger als ein paar Tage verwenden sollte. Empfehlenswert sind auch Spülungen mit isotonischer Salzlösung. Zudem sollte man sich für ein altes Hausmittel Zeit nehmen: das Inhalieren. Etwa mit ätherischen Ölen, Ingwer oder auch nur warmem Wasser. Bei hohem Fieber und starken Schmerzen sollte man aber immer einen Arzt aufsuchen.“

Auch bei Ohrenschmerzen greifen viele zuerst zu einem Antibiotikum. Für kleine Kinder ist das sinnvoll:

„Wenn Säuglinge oder Kleinkinder Ohrenschmerzen haben, sollte man sofort zum Arzt gehen. Der wird dann bei einer Mittelohrentzündung auch ein Antibiotikum verschreiben, was hier auch notwendig ist. Erwachsene können aber durchaus erst einmal ein Schmerzmittel nehmen und abwarten. Auch hier sollte man mit den genannten Maßnahmen dafür sorgen, dass die Nase gut belüftet wird.“

Wer Ohrenschmerzen hat, sollte nachts wenn möglich das Kopfteil des Bettes hochstellen. Außerdem kann auch Kaugummikauen die Beschwerden lindern.

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