Wer zu Hause einen Angehörigen pflegt, sollte unbedingt auch auf sich selbst achten – sich regelmäßig Zeit für Entspannungsübungen, Musikhören oder einen Spaziergang nehmen. Denn um pflegen zu können, sollte es einem selbst gut gehen. Das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“ empfiehlt pflegenden Angehörigen, am besten gemeinsam Auszeiten für die einzelnen Familienmitglieder zu planen: einen Nachmittag im Café mit Freunden, einen Vormittag im Fitnesscenter. Dafür lässt sich der Entlastungsbetrag, die Kurzzeit- oder die Verhinderungspflege nutzen.

Wer am Ende seiner Kräfte ist, sollte mit den Hausarzt sprechen: Er kann drei Wochen Reha verschreiben. Pflege kann stressig sein, zermürben, ungeduldig machen. Pflegende Angehörige sollten bei Situationen, die Sie an Ihre Grenzen bringen, kurz aus dem Raum gehen, tief durchatmen und bis zehn zählen. Oft brechen in der Familie alte Konflikte wieder auf. In diesen Fällen kann es helfen, einen Familienrat abzuhalten, sich an einen Familientherapeuten oder Mediator zu wenden.

Eskaliert die Situation, sollte man sich Hilfe bei Beratungsstellen und Krisentelefonen holen. Aber Pflege kann auch eine Chance sein, wie Heidrun vom Orde, die in Halle an der Saale Beratungen für pflegende Angehörige anbietet, schildert. „Pflege kann eine Familie stark machen und zeigen: Wir sind füreinander da, bewältigen Großes gemeinsam.“ In der Titelgeschichte des neuen „Senioren Ratgebers“ erzählt eine betroffene Familie, wie alle in der Pflege anpacken.

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