Als Nutz- und Heilpflanze hat Cannabis eine lange Tradition, gehört aber auch zu den ältesten Rauschmitteln. Gezielt als Medikament eingesetzt kann Cannabis zum Beispiel bei chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose, Rheuma und Nervenschmerzen lindern und helfen. Seit 2017 können Schwerkranke unter bestimmten Bedingungen Cannabis auf Kassenrezept erhalten, berichtet das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“. Aber ist es auch das langersehnte Wundermittel, haben wir Chefredakteurin Anne-Bärbel Köhle gefragt?

„Ich würde die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Es gibt nur wenige Studien bislang, hauptsächlich gibt es Erfahrungswerte. Und es ist auch noch nicht erforscht, bei welchen Beschwerden welches Mittel und in welcher Dosis genau hilft. Das heißt, Patienten brauchen oft einen langen Geduldsfaden bis sie das richtige Hanf-Medikament finden“.

Mittlerweile werden verschiedene Darreichungsformen wie Mundsprays, Tropfen, Tabletten oder Cannabisblüten angeboten. Bei welchen Krankheiten können die Präparate helfen?

„Im Moment sieht es so aus, dass Tropfen auf Cannabisbasis möglicherweise bei diabetesbedingten Nervenschmerzen helfen können. Cannabis soll auch lindernd wirken bei Angst und Depressionen und in manchen Fällen bei Schmerzpatienten. Zurzeit ist aber die Cannabis-Therapie eine Option für sehr wenige, schwer leidende Menschen.“

Therapien sind in der Regel teuer. Wie sieht es mit der Kostenübernahme durch die Krankenkassen aus?

„Das ist im Moment eigentlich noch ein ganz unproblematisches Thema, denn zuerst muss der Arzt die Schwere der Krankheit und die Einschränkungen im Alltag nachweisen. Dann müssen vorher die Standard-Therapien versagt haben. Nur damit Sie sich mal ein Bild machen: 2017 haben die Kassen die Hälfte der Anträge für Cannabis-Therapien abgelehnt“.

Abmoderationsvorschlag: Trotzdem möchten viele Experten nicht mehr auf eine Hanf-Therapie verzichten, da starke Schmerzmittel durch Cannabis öfter deutlich reduziert werden konnten

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