Nach einem Hüftbruch müssen ältere Menschen so rasch wie möglich wieder auf die Beine kommen. Das gelingt besser, wenn Chirurgen, Geriater, Angehörige und Patienten zusammenarbeiten, wie Prof. Clemens Becker, Chef der Geriatrie im Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus, im Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“ betont. Idealerweise kämen in der Klinik Chirurgen und Altersmediziner gemeinsam zur Visite. „Und der Patient erhält mindestens zwei Mal am Tag eine Einzeltherapie, zum Beispiel Physio- oder Ergotherapie.“ Spätestens am zweiten Tag nach der OP sollte der Patient laut Becker aufstehen. „Weil Sie gar nicht so schnell schauen können, wie ältere Menschen Muskulatur verlieren.“ Jeder Tag Bettruhe koste Muskeln und damit Kraft. Eine enge Kooperation von Chirurgen und Altersmedizinern könne zahlreiche Pflegefälle verhindern, weiß Becker aus einer aktuellen Studie zum Thema.

Wichtig ist laut Becker auch die Einbindung von Angehörigen. „Im Krankenhaus ist man in einer fremden Umgebung, man hat ständig fremde Personen um sich.“ Da sei die Anwesenheit vertrauter Menschen hilfreich. Sie beuge auch einem Delir vor, das bei etwa 30 Prozent der älteren Patienten nach der Operation auftreten könne. Und wenn am Wochenende im Krankenhaus kein Physiotherapeut da sei, um mit dem Patienten zu gehen, dann könnten Angehörige und Freunde ein Stück weit übernehmen. „Und sie können dem Kranken Mut zusprechen.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.