Der Weltkrebstag am 4. Februar steht unter dem herausfordernden Motto „Ich bin und ich werde“. Dies ist ein Aufruf an jeden Einzelnen, seinen persönlichen Lebensstil zu überdenken und gegebenenfalls zu ändern. Die Deutsche Krebshilfe nimmt den Tag zum Anlass, die Öffentlichkeit für das Thema Krebsprävention zu sensibilisieren, denn auch die Lebensgewohnheiten beeinflussen das Krebsrisiko erheblich. „Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung beugen nicht nur Übergewicht vor, sondern auch vielen Krebsarten“, betont Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Geben Sie Ihre Vorsätze für das neue Jahr nicht vorschnell auf! Bleiben Sie dran – getreu dem Motto ‚Ich bin und ich werde‘!“ Die Organisation bietet zu diesen und weiteren Präventionsthemen kostenlose Infomaterialien und berät über ihren telefonischen Informations- und Beratungsdienst, das INFONETZ KREBS.

Die Deutschen gehören zu den dicksten Europäern. Bundesweit gelten rund 60 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen als übergewichtig, fast jeder Vierte sogar als fettleibig. Bei den Kindern und Jugendlichen bringen bereits 15 Prozent zu viele Kilos auf die Waage. Experten zählen Übergewicht zu den bedeutendsten vermeidbaren Krebsursachen. Mindestens 13 Krebsarten werden durch einen erhöhten Körperfettanteil begünstigt. Dazu gehören Tumore des Darms, der Brust, der Gebärmutterschleimhaut, der Eierstöcke, der Galle, der Niere, der Bauchspeicheldrüse, der Leber, des Mageneingangs, der Schilddrüse, der Speiseröhre sowie des Hirns und das Multiple Myelom.

Eine hohe Kalorienzufuhr gepaart mit einem inaktiven Lebensstil führen langfristig zu Übergewicht. Fettgewebe ist das größte hormonell aktive Organ des Körpers. Bei Fettleibigkeit, auch Adipositas genannt, produziert dieses Gewebe unter anderem vermehrt das weibliche Geschlechtshormon Östrogen sowie entzündungsfördernde Botenstoffe – beides Faktoren, die als krebsfördernd gelten.

Körperliche Aktivität erleichtert nicht nur die Gewichtskontrolle, sondern leistet auch einen eigenständigen Beitrag dazu, das Entstehen von Tumoren zu vermindern. So sinkt beispielsweise das Risiko für Darm- und Brustkrebs bei körperlich aktiven Menschen, die sich täglich mindestens 30 Minuten bewegen, um 20 bis 30 Prozent. Langes Sitzen hingegen gilt als eigener Krebsrisikofaktor. Es begünstigt unter anderem Tumore des Darms und der Brust.

In Deutschland erkranken jährlich rund 500.000 Menschen neu an Krebs. Experten schätzen, dass fast die Hälfte aller Krebsfälle durch einen gesünderen Lebensstil vermeidbar wäre. „Eine ausgewogene Ernährung, normales Körpergewicht, regelmäßige körperliche Aktivität, wenig Alkohol, ein umsichtiges Verhalten in der Sonne sowie der Verzicht auf Solarien – all dies sind Dinge, die Sie selbst beeinflussen können“, so Nettekoven. „Zwar lässt sich das eigene Krebsrisiko nie gen null reduzieren, dennoch kann jeder aktiv etwas für seine Gesundheit tun.“

Wer seinen Alltag gesünder gestalten möchte, erhält Tipps und Anleitungen in den Präventionsratgebern der Deutschen Krebshilfe „Gesunden Appetit! Vielseitig essen – Gesund leben“ sowie „Schritt für Schritt. Mehr Bewegung – Weniger Krebsrisiko“. Diese können kostenfrei bestellt werden unter www.krebshilfe.de/infomaterial.

Im Rahmen der Präventionsinitiative „Bewegung gegen Krebs“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der Deutschen Sporthochschule Köln und der Deutschen Krebshilfe erhalten Interessierte zudem einfache Tipps und Hilfen für einen bewegungsreicheren Alltag.

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