Immer mehr Menschen in Deutschland leiden unter Einsamkeit. Das geht nach einem Bericht der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag) aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP hervor. Danach ist die Einsamkeitsquote bei den 45- bis 84-Jährigen von 2011 bis 2017 um rund 15 Prozent gewachsen, in einzelnen Altersgruppen sogar um 59 Prozent.

Probleme gibt es auch schon bei Jugendlichen. Jeder vierte sagt, dass er sich manchmal oder selten einsam fühle, Mädchen häufiger als Jungen. Mit Verweis auf wissenschaftliche Studien kommt die Bundesregierung zu dem Ergebnis, dass „insbesondere soziale Isolation Auftreten und Verlauf chronischer Krankheiten ungünstig beeinflusst“ und mit erhöhter Sterblichkeit verbunden sei. „Wir brauchen eine Strategie zur Bekämpfung der Einsamkeit“, verlangte der FDP-Gesundheitsexperte Prof. Andrew Ullmann.

Dazu gehörten innovative Wohn- und Mobilitätskonzepte sowie die Förderung von Gesundheitskompetenz. Dringend nötig sei eine Expertenkommission. Angesichts der Einsamkeitsentwicklung sieht die Kassenärztliche Bundesvereinigung voraus, dass „die Nachfrage nach medizinischen, psychotherapeutischen und pflegerischen Leistungen stark zunehmen wird“. Die Krankenkassen sollten anerkennen, dass perspektivisch die Budgets fallen müssten, um den stetig wachsenden Leistungsbedarf zu finanzieren.

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