Kortison-Präparate haben zwar einen schlechten Ruf, ihr kurzzeitiger Einsatz ist aber in der Regel unproblematisch. „Bei kurzfristiger Anwendung ist Kortison ein hervorragender Wirkstoff, der sehr schnell Entzündungen reduziert und Schmerzen lindern kann“, sagt Professorin Heide Siggelkow, Endokrinologin aus Göttingen, im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Problematisch sei das Medikament nur dann, wenn es langfristig und höher dosiert angewendet werde. Dann steigt das Risiko für unerwünschte Wirkungen deutlich an, wie Apotheker Dr. Jens Steege aus Karlsruhe erklärt.

Wenn Gegenanzeigen beachtet werden, seien vor allem bei der kurzfristigen Anwendung moderner Glukokortikoide keine schweren Nebenwirkungen zu erwarten, betont Steege. Im Gegenteil: Die Medikamente werden in der Medizin nach wie vor als unverzichtbar angesehen, da sie die Lebensqualität beträchtlich steigern und sogar Leben retten können.

Bei der Behandlung von Ekzemen mit Juckreiz gelten Cremes mit Glukokortikoiden als erste Wahl. Manche sind rezeptfrei erhältlich. Bei manchen Hautproblemen wie Akne und Rosazea sowie bei infektiösen Erkrankungen muss man aber auf Glukokortikoid-Cremes verzichten. Bei Heuschnupfen sind Nasensprays mit Kortikoiden wie Mometason oder Fluticason zur kurzzeitigen Anwendung gut verträgliche und rezeptfreie Alternativen – vorausgesetzt der Arzt hat die Diagnose vorab bestätigt.

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