Für Menschen mit Diabetes ist Dauerstress besonders ungesund. Er treibt den Blutzucker in die Höhe, weil die Stresshormone Adrenalin und Cortisol im Körper laufend Zucker freisetzen, um Energie bereitzustellen. Umgekehrt sei im ohnehin schon schwierigen Alltag Diabetes eine zusätzliche Stressquelle, sagt Professor Dr. Bernhard Kulzer, leitender Psychologe am Diabetes Zentrum Mergentheim, im Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“. „Man muss sich um die Erkrankung Tag für Tag aufs Neue kümmern, und dabei läuft nicht immer alles glatt.“ Auch Ängste vor Folgekrankheiten seien für viele Diabetes-Patienten ein Stressfaktor. Um damit besser klarzukommen, empfiehlt Kulzer Schulungen. „Wer gut geschult ist, fühlt sich der Erkrankung nicht ausgeliefert, sondern weiß, dass und wie er sie beeinflussen kann.“

Wer sich gestresst fühle und seinen Diabetes nicht gut in den Griff bekomme, solle sich an den Arzt seines Vertrauens wenden, rät die Hamburger Diabetes-Psychologin und Psychotherapeutin Dr. Rita Trettin. Manchen Patienten würden Entspannungskurse gut helfen, die von den Krankenkassen bezuschusst oder im Rahmen der Prävention sogar kostenfrei angeboten werden. Für andere komme vielleicht ein Stressbewältigungstraining infrage. Sei das Problem gravierender, könne psychologische Beratung – entweder ambulant oder in einer Diabetesklinik – aus der Stressfalle heraushelfen. „Extrem hilfreich zur Stressbewältigung ist auch Bewegung“, ergänzt die Ärztin. Denn körperliche Aktivität senke den Adrenalinspiegel.

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