Kaum wird es draußen kalt und nass, steigt die Zahl der Erkältungskrankheiten an. Doch während ein grippaler Infekt – also eine Erkältung – meist schnell vorübergeht, ist die „echte Grippe“ eine ernstzunehmende Erkrankung: In der vergangenen Grippesaison verzeichnete das Robert Koch-Institut in Deutschland offiziell mehr als 186.000 Grippefälle. „Typisch für eine Virusgrippe ist ein plötzlicher Beginn mit hohem Fieber, einem starken Krankheitsgefühl und deutlichen Muskel- und Gelenkschmerzen. Gefährlich wird es, wenn es zu Komplikationen, beispielsweise einer Lungenentzündung, kommt“, erläutert Dr. Wiete Schramm, Fachgebietsleiterin Arbeitsmedizin bei TÜV Rheinland. Eine Besonderheit der kommenden Grippesaison ist die Corona-Pandemie. „Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sollten wir so gut wie möglich gegen vermeidbare Erkrankungen vorbeugen. Eine wichtige Maßnahme hierfür sind vor allem die von der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut empfohlenen Impfungen“, sagt Wiete Schramm.

Aktuelle Impfempfehlungen 2020

Wie im Vorjahr empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut auch in Corona-Zeiten: Der Fokus für die Impfungen sollte klar auf Risikogruppen für schwere Krankheitsverläufe liegen. Demnach sollten sich insbesondere Menschen ab 60 Jahre gegen Grippe impfen lassen. Zudem gilt die Impfempfehlung für besonders gefährdete Personen wie Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit bestimmten chronischen Erkrankungen, Schwangere ab dem 4. Schwangerschaftsmonat und Menschen in Alten- und Pflegeheimen. Empfohlen wird eine Grippeimpfung zudem für Berufstätige, die viel mit Menschen in Kontakt kommen oder in einem Gesundheitsberuf tätig sind.

Impfung von Risikogruppen wegen Corona-Pandemie besonders wichtig

Die Impfung schützt gleich zweimal: Sie bewahrt die meisten Geimpften vor einer Erkrankung und deren möglicherweise schwerwiegenden Folgen. Zugleich verhindert jede nicht erkrankte Person, dass sich weitere Menschen anstecken und sich die Grippe in der Bevölkerung ausbreitet. Das entlastet das Gesundheitssystem.

Die besten Impftermine: Oktober und November

Die Daten des Robert Koch-Instituts zeigen, dass die meisten Grippeerkrankungen um die Jahreswende auftreten. Daher ist eine Grippeimpfung im Oktober oder November sinnvoll. Der Grund: Nach der Impfung dauert es etwa zwei Wochen, bis der Impfschutz aufgebaut ist. Mit einer Impfung im Herbst ist somit rechtzeitig für den kommenden Erkrankungszeitraum vorgesorgt.

Jährlich angepasste Impfstoffe

Schutz gewährt die Grippeimpfung für neun bis zwölf Monate. Daher muss die Impfung in jedem Herbst wiederholt werden. Hinzu kommt, dass sich die am weitesten verbreiteten Grippeerreger immer wieder ändern. Der verwendete Impfstoff für einen bestmöglichen Schutz wird deshalb in jedem Jahr an die am häufigsten auftretenden Erreger angepasst. „Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Herbst eine Grippeimpfung beim Betriebsarzt an – eine Möglichkeit, gut geschützt durch die kalte Jahreszeit zu kommen“, so Schramm.

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