Die Haut juckt, ist gerötet, es bilden sich sogar Bläschen: Viele Alltagsdinge können Stoffe enthalten, auf die entsprechend veranlagte Kinder mit einer Kontaktallergie reagieren. Kommt die Haut mit einem solchen Stoff in Berührung, entwickelt sie ein Ekzem, also eine Entzündungsreaktion. „Kontaktallergien treten bei Kindern häufiger auf als vermutet“, beobachtet Prof. Dr. Margitta Worm, Leiterin der Allergologie und Immunologie der Hautklinik der Charité Berlin. Wie sich Eltern bei Verdacht auf Kontaktallergie auf die Spurensuche machen können, erklärt das Apothekenmagazin „Baby und Familie“.

Farbstoffe in Kinder-Tatoos können allergen wirken

Was eine Diagnose teils schwierig macht: Im Gegensatz zu anderen Allergien, bei denen Betroffene rasch reagieren, treten die Beschwerden bei einer Kontaktallergie in der Regel erst nach zwei bis drei Tagen auf. „Dann ist es nicht einfach, noch einen Bezug herzustellen, woran es gelegen haben könnte“, sagt Worm, die auch Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie ist. Den Auslöser der Allergie zu finden kann also echte Detektivarbeit bedeuten.

Zu den häufigsten Auslösern zählt Nickel, zum Beispiel in Schmuckstücken, Uhren, Knöpfen, Reißverschlüssen und auch Münzen enthalten. Auch Duft- oder Konservierungsstoffe, die etwa Kosmetika wie Seifen und Kinderparfüms beigemischt sind, können allergen wirken. Kritisch sind auch Farbstoffe wie Phenylendiamin, etwa in abwaschbaren Kinder-Tatoos, oder Gummistoffe, zum Beispiel in Badelatschen.

Überempfindlichkeit kann sich abschwächen

Bei Verdacht auf ein Kontaktekzem gilt zunächst: den auslösenden Stoff beziehungsweise das Allergen sofort meiden. Zudem rät Worm, im Akutfall das Ekzem mit feuchten Umschlägen zu behandeln. Diese können, so die Allergologin, auch in Kochsalzlösung oder gekochtem, abgekühlten Schwarztee getränkt werden. Letzterer wirkt gegen Entzündungen.

Auf jeden Fall sollten Eltern Hautirritationen bei ihrem Kind ernst nehmen und am besten eine dermatologische Praxis aufsuchen. Klarheit, auf welche Stoff das Kind reagiert, bringt ein sogenannter Epikutantest. Dabei werden für ein bis zwei Tage Pflaster mit möglichen Allergenen auf den Rücken des Kindes geklebt. „Nach drei Tagen schauen wir, ob und welcher der getesteten Stoffe zu einer Hautreaktion geführt hat“, so Worm. Findet man den Kontaktstoff heraus und macht um ihn längere Zeit einen großen Bogen, ist es möglich, dass sich die Überempfindlichkeit in eine sogenannte klinisch stumme Allergie verwandelt – sprich: Das Immunsystem reagiert unter Umständen kaum noch.

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