Die Keto-Diät, bei der Kohlenhydrate fast komplett vom Speiseplan gestrichen werden, soll schlank und fit machen. Neben Nudeln, Brot, Kartoffeln, Reis und Süßigkeiten sind dann auch Wurzelgemüse und die meisten Obstsorten tabu. Die aktuelle Ausgabe des Apothekenmagazins „Diabetes Ratgeber“ klärt auf, was das für Diabetiker bedeutet. Grundsätzlich gilt: Eine Keto-Diät – genau wie jede andere extreme Ernährungsumstellung – muss ärztlich überwacht werden, vor allem bei Menschen mit Diabetes.

Nebenwirkungen sind häufig

Das passiert bei der Keto-Diät im Körper: Um unsere Zellen mit Energie zu versorgen, brauchen wir Zucker. Geben wir dem Körper keine Kohlenhydrate mehr, verbrennen die Muskeln zunächst ihre eigenen Vorräte. Die Zellen zapfen die Zuckerspeicher in der Leber an. Sobald alle Reserven verbraucht sind, stellt das Gehirn um auf „Hungerstoffwechsel“: Die Leber beginnt, Fett und Eiweiß in einen Kohlenhydrat-Ersatz zu verwandeln – sogenannte Ketone werden gebildet. Dabei verbrennt der Körper viel Fett. Häufige Nebenwirkungen: Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen und Mundgeruch.

Keto-Diät für Diabetiker?

Langfristig drohen bei Menschen mit Diabetes Nebenwirkungen wie etwa Nierenprobleme. Diabetiker mit Begleiterkrankungen wie Gefäßschäden sollten die Finger von dieser Diät lassen. Auch für Diabetiker mit Insulinmangel kann es besser sein, auf eine Keto-Diät zu verzichten, denn ohne Kohlenhydrate ändert sich der Insulinbedarf. Menschen mit Typ 2 profitieren zwar, wenn sie auf stark verarbeitete Kohlenhydrate und Zucker verzichten. Empfehlenswerte komplexe Kohlenhydrate wie in Gemüse oder Hülsenfrüchten fehlen aber. „Gefährlich wird es“, sagt Dr. Astrid Tombek, Diabetes- und Ernährungsberaterin aus Bad Mergentheim, „wenn man nur noch Schnitzel, Steak und Wurst isst.“ Denn deren ungesunde Fette erhöhen das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.

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