Das innovative Konzept zur medikamentösen Brustkrebs-Therapie mit Antikörpern wurde in München mit dem Robert Koch Award ausgezeichnet. Das Konzept verfolgt das Ziel, die schädigenden Tumorzellen biologisch zu bekämpfen. Hierzu muß man wissen, dass bestimmte Tumorzellen über eine vermehrte Anzahl spezieller Rezeptoren verfügen. Werden die Rezeptoren mit Wachstumsfaktoren besetzt, erhält die Zelle das Signal zur Teilung.

Viele mit Wachstumsfaktoren besetzte Rezeptoren führen zu vielen Wachstums-Signalen. Viele Signale wiederum veranlassen die Tumorzelle zur häufigen Zellteilungen. Wenige von Wachstumsfaktoren besetzte Rezeptoren führen zu weniger Zellteilungssignalen und damit zu einer normalen, kontrollierten Zellteilung. Die Idee der Forscher bestand darin, mit einem biologischen Stoff, einem Protein, das genau an diese Rezeptoren für die Wachstumsfaktoren bindet, die natürliche Signalgebung zur Zellteilung zu blockieren. Das Prinzip der natürlichen Rezeptor-Blockade zur Vermeidung der (Tumor-)Zellteilung war geboren.

Bei bestimmten Brustkrebspatientinnen befinden sich auf der Oberfläche der Tumorzellen Wachstumsfaktor-Rezeptoren mit der wissenschaftlichen Bezeichnung HER2 (Humaner Epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2). Und genau auf diesen Rezeptor passt der entwickelte Antikörper mit der Bezeichnung Trastuzumab, der jetzt ausgezeichnet wurde.

Besetzt Trastuzumab die HER2-Rezeptoren, werden die Signale zur Zellteilung soweit unterdrückt, dass Brustkrebs-Tumorzellen sich nicht mehr teilen. In vielen internationalen klinischen Studien mit tausenden freiwilligen Brustkrebspatientinnen konnte dieser zunächst noch theoretische Therapieansatz für die Wirkung des Biologicals Trastuzumab als klinisch wirksam belegt werden. (MEDIZIN ASPEKTE)

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