Beim Umgang mit Lebensmitteln spielt häufig die Einhaltung bestimmter Temperaturen eine entscheidende Rolle, um eine unerwünschte Vermehrung von Mikroorganismen zu verhindern. Die Mehrzahl der Keime ist für den Menschen ungefährlich. Einige können jedoch zu Erkrankungen führen. Laut  Weltgesundheitsorganisation http://www.who.int leiden in Industrieländern jährlich bis zu 30 Prozent der Bevölkerung an Krankheiten, die durch Lebensmittel übertragen werden. Allein In den USA werden jedes Jahr 76 Millionen Fälle registriert. Zu ihnen gehören 325.000 Krankenhauseinlieferungen und 5.000 Todesfälle.

Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übergehen können, bezeichnet man generell als Zoonosen. Häufige Erreger derartiger Infektionserkrankungen sind Salmonellen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts http://www.rki.de wurden allein in Deutschland im Jahr 2007 55.400 Fälle einer Salmonellose registriert. Vor allem Kinder, ältere Menschen, Schwangere und Menschen mit geschwächten Immunsystem seien besonders anfällig für
diese Erkrankung.

Professor Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung http://www.bfr.bund.de, ermittelte durch eine Umfrage, dass 27,9 Prozent der Bevölkerung Lebensmittel zu den größten gesundheitlichen Verbraucherrisiken zählen. Besonders fürchteten sich die Betroffenen vor Genmanipulation sowie mangelnden Kennzeichnungen und Kontrollen.

Hier können zukünftig Zeit-Temperatur-Indikatoren, so genannte TTIs, dem Verbraucher hilfreich zur Seite stehen. Sie werden als Zusatzetikett auf die Verpackung angebracht und dokumentieren die korrekte Kühllagerung des Produkts. Das erste TTI wurde zu Beginn der 1990er Jahre vom französischen Einzelhandelsunternehmen Monoprix eingesetzt. In Deutschland beginnen die ersten Testläufe mit dieser Technologie. „Das OnVu TTI Systemetikett wird auf der Verpackung angebracht und mithilfe einer UV-Lichtquelle aktiviert. Ein photochromes Pigment in der Mitte des Etiketts wird dabei sofort blau, und die Uhr beginnt zu ticken: denn die Verfärbung des temperaturempfindlichen blauen Materials ist abhängig von Zeit und Temperatur. Solange der mittlere Bereich dunkler gefärbt ist als die ihn umgebende Referenzfarbe, ist das Produkt frisch. Sobald der Kern heller wird als der Apfel, ist das Produkt nicht mehr für den Verzehr geeignet“, erklärt Matthias Harsch, Sprecher der Geschäftsführung des Technologieherstellers Bizerba aus Balingen http://www.bizerba.de.

Die Lebensmittelkette wird von der Produktion bis zum Verkauf der Produkte überwacht. Gehen die Waren in den Besitz von Privatpersonen über, hört die gesetzliche Überwachung auf und jeder ist selbst verantwortlich für den richtigen Umgang mit Lebensmitteln. „Die Verbraucher bringen Lebensmittelvergiftungen oft mit dem Außer-Haus-Verzehr in Verbindung und glauben nicht, dass bei der Zubereitung zu Hause Krankheiten entstehen können. Experten schätzen jedoch, dass dort die meisten Fälle ihre Ursache haben, vermutlich zwischen 50-87 Prozent“, so Simone Thomas vom Institut für Landtechnik, Abteilung Haushaltstechnik, der Universität bonn http://www.haushaltstechnik.uni-bonn.de.

Die häufigsten Gründe für mikrobiologisches Wachstum seien Fehler bei der Lagerung. „Eine unzureichende Kühlung wird mit den meisten Ausbrüchen von Lebensmittelvergiftungen in Verbindung gebracht. Empfehlungen werden oft nicht eingehalten, weil die Verbraucher aufgrund ihres bisherigen Verhaltens nicht krank wurden und auch in ihrem Bekanntenkreis keine derartigen Beobachtungen gemacht haben“, so Thomas weiter.

Hackfleisch verdirbt besonders leicht, da die bei der Zerkleinerung entstehende große Oberfläche einen guten Nährboden für Salmonellen bietet. Die Verbraucherzentrale Brandenburg http://www.vzb.de rät daher, Hackfleisch bei sommerlichen Außentemperaturen in einer Kühltasche zu transportieren und vor der Zubereitung sorgfältig zu prüfen, ob das Fleisch unangenehm riecht oder anderweitig auffällig wirkt.

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