Vom 55. bis zum 64. Lebensjahr erleiden in Deutschland jährlich 300 von 100 000 Einwohnern einen Schlaganfall. Im Alter von 65 bis 74 Jahren kommen auf 100 000 Einwohner sogar 800 Patienten jährlich. In den meisten Fällen liegt dem Schlaganfall eine Verengung der hirnversorgenden Arterien zugrunde, was letztlich zum Verschluss eines wichtigen Gefäßes führt. Damit wird die Sauerstoffversorgung von Gehirnarealen unterbunden und das Gewebe stirbt ab.

Das Schlaganfall-Risiko steigt also mit zunehmendem Lebensalter. Ab dem vierten Lebensjahrzehnt verlieren die Arterien an Elastizität. Die Innenschicht der Gefäße erleidet kleine Schäden, um die herum sich Ablagerungen bilden, die mit der Zeit den Durchmesser der betroffenen Blutgefäße immer mehr verengen. Diese Verkalkung der Arterien, unter dem Begriff „Arteriosklerose“ zusammengefasst, ist die Hauptursache für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sowie für den krankhaft erhöhten Blutdruck.

Neben Arteriosklerose können auch eine Embolie oder Hirnblutungen (vor allem bei plötzlich ansteigendem Blutdruck) die Ursache für das dramatische Absterben von Hirnzellen sein. Beim klassischen Schlaganfall ist die mittlere Hirnarterie betroffen. Die Symptome zeigen sich immer auf der entgegengesetzten Seite des betroffenen Hirnareals. Wenn beispielsweise der Schlaganfall rechts erfolgte, treten Lähmungen in der linken Körperhälfte auf, beim Schlaganfall in der linken, mittleren Hirnarterie kommen zu rechtsseitigen Lähmungen häufig Sprachstörungen hinzu.

Die häufigsten Symptome sind halbseitige Lähmungserscheinungen an Arm, Bein und Gesicht, Sprach- und Bewusstseinsstörungen, Taubheitsgefühl und Gefühlsstörungen, Sehstörungen, Schwindel und eine depressive Grundstimmung.

Der Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall ist der Bluthochdruck. 75 Prozent aller Schlaganfallpatienten haben einen erhöhten und meist unzureichend eingestellten Blutdruck. Erhöhter Alkoholkonsum und Diabetes mellitus sind weitere entscheidende Risikofaktoren sowie Übergewicht und hohe Blutfettwerte.

Vorbeugende Maßnahmen:

Mit der richtigen Ernährung vorbeugen:
Mit einer gesunden, vollwertigen Ernährung können viele der oben genannten Risikofaktoren positiv und dauerhaft beeinflusst werden. An erster Stelle sollte eine möglichst fettarme Ernährung stehen, die jedoch schmackhaft sein sollte. Tierische Fette, wie z. B. in Schweinefleisch, vollfetter Wurst, Sahne und Butter enthalten, sollten reduziert werden. Dafür sind magere Fleischsorten wie Geflügel oder Rind vorteilhaft, statt Butter kann morgens auf dem Frühstücksbrot alternativ halbfetter Quark verwendet werden.

Gemüse und Obst sollten einen hohen Anteil der täglichen Ernährung darstellen, gefolgt von vollwertigen Kohlehydraten, wie sie in Vollkornprodukten enthalten sind. Dabei ist es ratsam, darauf zu achten, dass die meisten Lebensmittel, vor allem auch das Fleisch, aus biologischem Anbau stammen.

Sehr bewährt hat sich die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren in Form von Kapseln oder durch den vermehrten Konsum von hochwertigen Ölen, wie z. B. Leinöl, die einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren enthalten. In einigen Untersuchungen konnte deren vorbeugende Wirksamkeit in Bezug auf Arteriosklerose gezeigt werden.

Regelmäßige Bewegung zur Vorbeugung:
Die moderate, regelmäßige Bewegung ist der entscheidende Baustein einer guten Prävention und Therapie, denn hierdurch wird der Blutdruck sanft und nachhaltig gesenkt und das Herz in seiner natürlichen Funktion gestärkt. Wichtig ist, dass diese Bewegungseinheiten regelmäßig durchgeführt werden, am besten an zwei bis drei Tagen in der Woche mit mindestens einem Tag Pause dazwischen.

Für Menschen, die aufgrund der oben genannten Risikofaktoren schlaganfallgefährdet sind, bieten sich Bewegungsformen wie Walking, Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen an. Alle diese Bewegungsarten sollten mit einer Pulsuhr durchgeführt werden, um unnötige Belastungen für das Herz-Kreislauf-System zu vermeiden.

Psychosomatische Deutung:
Alternativmedizinische Ansätze sehen gefäßbedingte Ereignisse wie einen Schlaganfall als das Resultat von jahrelangen Spannungen sowie von unterdrückter Aggression und von Unzufriedenheit. Natürlich gilt dies nicht für jeden, der mit solch einer Diagnose konfrontiert wird, aber es lohnt sich doch oftmals, diesen psychosomatischen Aspekt einer oft rein schulmedizinisch behandelten Erkrankung genauer zu beleuchten. Die Beschäftigung mit alten, Groll hervorrufenden Ereignissen, die oft über lange Zeit mit sich herumgetragen wurden, kann in diesem Zusammenhang sinnvoll und heilsam sein. Ein Loslassen und Verzeihen, das Abwerfen von altem seelischen Ballast ist oftmals der Schlüssel zu einem gelasseneren und ruhigeren Lebensstil, der Blutdruck, Infektanfälligkeit und psychische Gesundheit ganz direkt beeinflussen wird.

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