Jeder dritte Deutsche erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs, doch neue Behandlungsmethoden machen Hoffnung im Kampf gegen die Krankheit. In ihrer aktuellen Ausgabe stellt die Zeitschrift VITAL in einem großen Experten-Check die 20 wichtigsten Krebstherapien aus Schul- und Alternativmedizin vor.

„Operation, Strahlentherapie, Chemo- oder Hormontherapie sind derzeit die geeignetsten Maßnahmen“, resümiert Prof. Karsten Münstedt, leitender Oberarzt an der Universitätsfrauenklinik Gießen. Auch bei diesen herkömmlichen Verfahren gibt es zahlreiche Fortschritte. Neu ist beispielsweise die intraoperative Strahlentherapie, bei der der Wundherd noch während der Operation bestrahlt wird. Erfolg: eine drastische Senkung der Rückfallquote, zudem kann die nachfolgende Strahlendosis reduziert werden. Einen deutlichen Behandlungserfolgt zeigt auch die chronomodulierte Chemotherapie, bei der Ärzte die innere Uhr des Menschen nutzen. Die Zellgifte werden genau zu dem Zeitpunkt gespritzt, wenn die Tumorzellen sich teilen und am angreifbarsten sind.

Innovative Ansätze der Schulmedizin liegen in der Behandlung mit Stammzellen sowie in der Antikörper- und der Immuntherapie. Bei letzterer wird das Immunsystem durch spezielle Botenstoffe auf Krebszellen aufmerksam gemacht. Hoffnungsträger ist der Krebsimpfstoff Stimuvax gegen Brustkrebs. Das Präparat geht derzeit in die letzte Phase der klinischen Überprüfung und zeigt auch bei Lungenkrebspatienten gute Resultate.

Eine interessante alternative Krebstherapie sieht Experte Münstedt vor allem in der Hyperthermie, bei der der ganze Körper oder aber der betroffene Körperteil auf bis zu 42 Grad Celsius überwärmt wird. Die hitzeempfindlichen Krebszellen sollen dadurch absterben. Laut jüngsten Studien verbessert die Methode bei Brust- und Gebärmutterkrebs die Ergebnisse der Strahlen- oder Chemotherapie.

Grundsätzlich sollten alternative Verfahren immer nur nach Absprache mit dem behandelnden Schulmediziner eingesetzt werden. „Ein Problemfeld sind Wechselwirkungen zwischen komplementärmedizinischen Substanzen und den konventionellen Therapien“, erläutert Prof. Münstedt. „Diese können dazu führen, dass Behandlungen zu stark oder gar nicht wirken.“

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