Kinder sind vom Fernsehen schon früh fasziniert. Sie krabbeln begeistert auf das bunte Flimmern zu, oft noch bevor sie laufen können. Wenn sie etwas größer sind, sind Serien wie „Bob der Baumeister“ oder „Das Sandmännchen“ der Renner. Doch Experten warnen vor zu frühem TV-Konsum. Kleinkinder können Fernsehwelt und Realität noch nicht unterscheiden.

Wichtig sei zudem, dass mit den Kleinen klare Regeln über die Zeit vor dem Fernseher festgelegt werden können – und das sei frühestens mit Kindern ab zweieinhalb Jahren möglich, sagt die Leiterin des Münchner Internationalen Zentralinstitutes für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI), Dr. Maya Goetz, in der aktuellen Ausgabe der Apothekenzeitschrift „BABY und Familie“.

Die meisten Mütter und Väter in Deutschland scheinen sich an den Zeitlimit-Ratschlag der Medienexperten zu halten. Wie jetzt eine repräsentative Umfrage im Auftrag von „BABY und Familie“ herausfand, gelten bei sieben von zehn Familien (71,9 %) mit Kindern im Vorschulalter bis sechs Jahre klare Zeitbegrenzungen für den TV-Konsum. Diese werden nach Angaben der Befragten auch strikt eingehalten. Und das ist gut so: Zu viel Fernsehen wirke nämlich unter anderem negativ auf Kurzzeitgedächtnis und Lesefähigkeit: „Kleinkinder, die länger als drei Stunden pro Tag fernsehen, haben hier Defizite“, betont Expertin Maya Goetz. Das Gesundheitsamt in Göppingen ermittelte „BABY und Familie“ zufolge, dass Vorschüler, die lange vor dem Fernsehgerät sitzen, beim Zeichnen von Menschen schlechter abschneiden als ihre Altersgenossen.

Kinder mit wenig TV-Konsum malten Figuren mit Frisur, Kleidung, Gestik und Mimik. Die Vielfernseher dagegen oft nur einfache Strichmännchen. Der Grund, so IZI-Chefin Goetz: „Den Kindern bleibt neben dem Fernsehen nicht viel Zeit für anderes.“

Quelle: Eine repräsentative Umfrage des Apothekenmagazins „BABY und Familie“, durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg bei 239 Vätern und Müttern minderjähriger Kinder im Vorschulalter bis 6 Jahre.

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