Die Vorteile liegen auf der Hand: Nicht lange im Wartezimmer herumsitzen, keine 10 Euro Praxisgebühr zahlen und trotzdem beraten werden. Immer mehr Deutsche behandeln leichte Krankheiten in Eigenregie und sind sicher, dass man nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen muss. Ob bei Kopfschmerzen, Erkältungen, Blasenentzündungen oder Venenleiden, der Gang führt meistens ohne Umweg direkt zur Apotheke.

Und wie muss ich das einnehmen? Zwei Mal täglich, morgens und abends, nach dem Essen einnehmen. Am besten machen sie das mit Leitungswasser. Vielen Dank. Auf Wiedersehen. So oder ähnlich verlaufen die Gespräche in einer Apotheke und Selbstbehandlung liegt im Trend, schreibt der „Senioren Ratgeber“. Kai Klindt, stellvertretender Chefredakteur, erklärt aber, dass es beim Selbstkurieren auch Grenzen gibt:

Die Voraussetzung für Selbstbehandlung ist immer, dass man die Beschwerden, die Symptome eindeutig kennt. Wenn man das nicht tut, wenn die Symptome zum ersten Mal auftreten oder wenn sie sehr stark sind, dann sollte man lieber erstmal zum Arzt gehen. Das gilt auch, wenn die Symptome länger anhalten, zum Beispiel ein Husten länger als eine Woche, auch dann sollte man zum Arzt gehen.

Man sollte beim Kauf von Medikamenten aber das Gespräch mit dem Apotheker suchen:

Die Beratung in der Apotheke ist ganz wichtig, denn rezeptfrei heißt nicht risikolos. Es handelt sich ja auch bei rezeptfreien Präparaten um wirksame Arzneimittel, die können Nebenwirkungen haben, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. Und es ist auch ganz wichtig, dass man Tipps bekommt zum Umgang mit den Arzneimitteln. Da machen viele Fehler. Zum Beispiel sollte man bestimmte Abführmittel nicht mit Milchprodukten zusammen einnehmen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht zu unterschätzen:

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Gerade viele ältere Menschen nehmen ja Medikamente ein, die ihnen der Arzt verschrieben hat und da kann es auch leicht zu Wechselwirkungen kommen mit rezeptfreien Präparaten. Es gibt da ein typisches Beispiel: bestimmte Schmerzmittel haben z.B. eine Blut verdünnende Wirkung und wenn die Patienten dann schon ein gerinnungshemmendes Präparat von ihrem Arzt verschrieben bekommen haben, dann kann es da zu Problemen kommen.

Trotz Beratung sollte man natürlich auch den Beipackzettel gründlich lesen, bevor man das Präparat anwendet, rät der „Senioren Ratgeber“.

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