Magenschmerzen, Völlegefühl oder Blähungen gehören zu den typischen Symptomen eines Reizmagens. Die Beschwerden sind zwar harmlos, belasten die Betroffenen aber meist enorm. Die Naturheilkunde versucht die gestörten Funktionen auszugleichen und den empfindlichen Magen wieder ins Lot zu bringen.

Ob wir uns gut oder eher unwohl fühlen, hat oft mit unserem Magen zu tun: Ein gefüllter Bauch macht uns satt und zufrieden, sobald der Magen vor Hunger knurrt, werden wir dagegen reizbar und bekommen schlechte Laune.

Magenprobleme sind deshalb für unser Wohlbefinden besonders belastend. So klagt in Deutschland jeder dritte Erwachsene, der einen Heilpraktiker aufsucht, über Beschwerden im Oberbauch. Bei jedem zweiten Patienten lässt sich keine organische Ursache feststellen.

„Ob die Magenprobleme eine organische Ursache haben oder funktionell bedingt sind, kann nur durch eine eingehende körperliche Untersuchung abgeklärt werden. Ein seriöser Heilpraktiker wird den Patienten deshalb eventuell auch zu einem Arzt schicken, damit entsprechende Untersuchungen wie z.B. eine Magenspiegelung durchgeführt werden“, erklärt Dr. Wolfgang Widmaier, Heilpraktiker und Apotheker, von der Union Deutscher Heilpraktiker.

Finden sich keine organischen Probleme, könnte die Diagnose Reizmagen bzw. funktionelle Dyspepsie lauten. Zu den typischen Beschwerden gehören Magenschmerzen, Völlegefühl, Druck und Brennen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen oder Blähungen.

Was den Magen irritieren kann

Der Heilpraktiker wird nun in einem ausführlichen Gespräch zusammen mit dem Patienten die Vorgeschichte der Symptome klären, um nach Möglichkeit eine oder mehrere Auslöser für die Beschwerden zu finden. Allerdings kann die Magenfunktion durch sehr viele verschiedene Faktoren gestört werden. Dazu gehören u.a. falsche Ernährung mit zu viel Fett, Kaffee, Alkohol oder zu scharf gewürzten Speisen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, erhöhte Empfindlichkeit für Magensäure, psychische Probleme wie Ängste oder Depressionen, Stress, oder auch eine gesteigerte motorische Aktivität des Magens. Die Probleme können aber z.B. auch als Folgen einer Operation oder einer Antibiotikatherapie auftreten oder auf eine veränderte Schmerzwahrnehmung zurückzuführen sein.

Zusätzlich wird der Heilpraktiker möglicherweise komplementärmedizinische Untersuchungen einsetzen wie die Irisdiagnostik oder bestimmte Blutwerte untersuchen. Die eine klassische naturmedizinische Behandlung gegen einen Reizmagen gibt es leider nicht. Welche Maßnahmen für den einzelnen Patienten geeignet sind, wird der Heilpraktiker also jeweils individuell bestimmen.

Körper und Seele wieder ins Gleichgewicht bringen
So kann die Pflanzenheilkunde mit Tees oder Präparaten die Magenfunktion anregen oder einen nervösen Magen beruhigen: Bitterstoffhaltige Pflanzenbestandteile wie Enzianwurzel aktivieren die Verdauung und helfen gegen Völlegefühl oder Appetitlosigkeit. Eine lauwarme Tasse Kamillentee vor jeder Mahlzeit getrunken entspannt dagegen den Magen. Entspannend wirken auch feuchtheiße Oberbauchwickel. Einfacher ist es, nach dem Essen eine nur wenig gefüllte Wärmflasche auf die Lebergegend zu legen.

Einen ganzheitlichen Ansatz um die Nerven im Magen-Darmbereich zu stabilisieren bietet die Kneipp-Therapie. Die 5 Wirkprinzipien – Bewegungstherapie, Ernährungstherapie, Phytotherapie, Wassertherapie und Ordnungstherapie – helfen den betroffenen Patienten, ein gesünderes und ausgeglichenes Leben zu führen, wo durch oft auch die Magenprobleme verschwinden.

Auch die Homöopathie hat im Rahmen der so genannten Konstitutionstherapie Möglichkeiten, den Organismus ganzheitlich umzustimmen. Alternativ kann der Heilpraktiker auch gezielt mit magenwirksamen Mitteln wie Nux vomica, Sulfur oder Pulsatilla die Symptome behandeln. Je nach Art der Beschwerden können auch Neuraltherapie, Akupunktur oder Entspannungsverfahren den Patienten Erleichterung bringen.

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