Menschen, die wegen ihrer streitlustigen, arroganten und unkollegialen Art umgangssprachlich oft zu „Kotzbrocken“ erklärt werden, haben ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Zu diesem Ergebnis ist ein Forscherteam um Dr. Angelina Sutin aus Baltimore gekommen. Die Wissenschaftlerin hat gemeinsam mit italienischen Kollegen zunächst die Ergebnisse eines Persönlichkeitstests analysiert, dem sich 5.614 Einwohner der Insel Sardinien unterzogen hatten.

Der Test war darauf ausgerichtet, Auskunft über Wesenszüge wie Vertrauen, Aufrichtigkeit, Uneigennützigkeit, Nachgiebigkeit und Bescheidenheit zu geben. Die dabei ermittelten Persönlichkeitsmerkmale wurden dann in Beziehung zu den Ergebnissen einer Untersuchung gesetzt, bei der die Dicke der Arteriengefäßwand ermittelt wurde. Eine Verdickung dieser Gefäßwandschicht gilt als frühes Zeichen für eine Gefäßverkalkung, die zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen kann.

Das Ergebnis: Die zehn Prozent aller Studienteilnehmer, die aufgrund des Tests als die relativ unfreundlichsten und unangenehmsten Zeitgenossen eingestuft wurden, hatten ein um 40 Prozent erhöhtes Risiko für eine Gefäßverdickung. Bei ihnen war im dreijährigen Studienzeitraum zudem eine beschleunigte Zunahme der Verdickung zu beobachten. „Kotzbrocken“ kann also nur geraten werden, frühzeitig einen aussagekräftigen Herz-Check machen zu lassen. Dies ist heute auch ohne einen belastenden Herzkatheter-Eingriff möglich, nämlich mit einer kontrastverstärkten Magnetresonanz-Angiographie.

Wird eine Gefäßverdickung rechtzeitig diagnostiziert, kann oft allein schon mit Hilfe von Medikamenten eine Verschlechterung der Gefäßsituation verhindert werden. Und – das legen die Ergebnisse der Studie nahe – ein etwas freundlicherer Umgang und mehr Verständnis für den Mitmenschen können ebenfalls einen positiven Effekt haben.

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