Aufgrund des Sommerwetters zieht es viele Hobbysportler wieder verstärkt nach draußen. Gut so, denn körperliche Bewegung trägt vor allem zu einem gesunden Rücken bei. „Jedoch gilt es darauf zu achten, die eigene Belastungsgrenze nach einer längeren Winterruhe nicht zu überschreiten, um Überlastungsschäden zu vermeiden“, rät Dr. Reinhard Schneiderhan, Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga und Orthopäde aus München. Im richtigen Maße betrieben, beugt Sport jedoch Rückenschmerzen vor und beseitigt darüber hinaus bestehende Leiden. In der Ruhe liegt bekanntlich die Kraft: Damit Freizeitsportler die sensiblen Bestandteile des Rückgrates schützen, empfiehlt es sich, nicht auf Teufel komm raus die während der kälteren Jahreshälfte vernachlässigten Aktivitäten aufzuarbeiten. „Viele Leute schaden nicht nur dem Rücken, sondern auch den Gelenken enorm, wenn sie es mit der Intensität übertreiben. Außerdem wählen sie oft unbewusst Freizeitsportarten, die einem untrainierten Rücken eher schaden, als ihn zu stärken“, sagt Dr. Schneiderhan.

Vorteilhafte Sportarten
Zu den geeigneten Disziplinen für Freizeitsportler gehören vor allem Radfahren, Schwimmen und Aqua-Jogging, Beach-Volleyball sowie Walking oder Inlineskaten. Besonders Rückenschwimmen entlastet Wirbelsäule, Bandscheiben und auch den strapazierten Nacken. Beim Aqua-Jogging ziehen Aktive gleich mehrfach Nutzen aus den Bewegungen: Zur idealen Entlastung der Wirbelsäule und der Gelenke durch den Auftrieb des Wassers gesellt sich der gleiche Trainingseffekt wie beim Jogging auf festem Untergrund. Dagegen lastet das Körpergewicht beim Fahrradfahren auf Sattel und Lenker. Während der Rücken zusammen mit der übrigen Muskulatur an Kraft gewinnt, bleibt er geschont. „Bei leicht vorgebeugtem Oberkörper stimuliert Radfahren neben den großen Muskelpartien des Rückens auch kleine Muskeln an den Rückenwirbeln und trägt zur Stabilisierung der einzelnen Wirbelkörper untereinander bei. Dabei gilt es natürlich auf die optimale und individuelle Einstellung bei der Sitzhöhe zu achten“, unterstreicht Dr. Schneiderhan. Aufgrund der gebückten Haltung setzt Rennradfahren einen erhöhten Trainingszustand voraus. Rückenschonend lassen sich viele Muskelpartien auch beim Walking trainieren, denn anders als beim Joggen erfährt die Wirbelsäule hierbei keine starken Stöße. Ebenso wenig steht der Rumpf beim Inlineskaten wegen der Rollbewegungen unter einer strapazierenden Belastung. Nicht zuletzt empfiehlt der Experte Beach-Volleyball: „Der weiche Sand federt die Sprünge gut ab und schützt somit den Rücken. Außerdem arbeiten beim Pritschen, Baggern und Schmettern nahezu alle Muskelpartien und jedes Spiel fördert dadurch neben Kondition und Ausdauer auch Kraft.“

Unvorteilhafte Sportarten
Von einigen Disziplinen, egal ob im Freien oder in der Halle, rät Dr. Schneiderhan Hobbysportlern jedoch ab: „Vor allem bei Ballsportarten wie Tennis, Squash und Badminton stauchen die permanenten Dreh- und Stoppbewegungen die Wirbelsäule in erheblichem Maße und führen teilweise bereits nach kurzer Zeit zu Überlastungen des Rückgrates.“ Doch nicht nur die aufgeführten Ballsportarten, sondern auch intensives Rudern bietet sich als sommerliche Sportaktivität nicht unbedingt an. Besonders die dauerhafte Sitzposition und die extreme Belastung der Lendenwirbelsäule, bedingt durch die Oberkörperbeugung, wirken sich schnell negativ auf die Rückengesundheit aus. Zusätzliche gilt es beim Sport stets auf die richtige Haltung zu achten. „Sommersportler, die es gelegentlich im Kreuz getroffen hat, sollten mithilfe professioneller Beratung überprüfen, ob sie die Sportart richtig ausüben“, empfiehlt Dr. Schneiderhan.

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