Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsart in Deutschland. Besonders gefährdet sind Menschen mit familiärer Vorbelastung. Durchschnittlich entwickeln sechs bis acht von 100 Menschen Darmkrebs. Hat jedoch ein Verwandter diesen Tumor, so verdoppelt sich das Risiko. Die Überlebensrate könnte deutlich höher sein, wenn die Angebote zur Früherkennung besser genutzt würden. Wird die bösartige Krankheit in einem frühen Stadium entdeckt, ist sie oft heilbar.

Das familiäre Risiko für Darmkrebs wird unterschätzt. So machen jedes Jahr nur drei Prozent der Berechtigten von den angebotenen Untersuchungen Gebrauch. Wer in seiner Familie einen Darmkrebsfall hatte, der sollte die Darmkrebsvorsorge besonders ernst nehmen, appelliert Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga: „Denn die Erkrankung hat eine erbliche Komponente, die dazu führt, dass sie häufiger als sonst auch schon in einem Alter unter 50 Jahren auftritt.“ Deshalb übernehmen Krankenkassen bei Menschen mit familiärer Vorbelastung die Kosten für eine Vorsorge-Darmspiegelung nicht erst ab dem 55. Lebensjahr, sondern unabhängig vom Alter. „Gibt es Darmkrebsfälle in der Familie, sollte dies unbedingt mit dem Hausarzt besprochen werden, um sofort entsprechende Vorsorgemaßnahmen einzuleiten“, so Hackler.

Um rechtzeitig auf diese Art des Krebses aufmerksam zu werden, gibt es auch für Patienten ohne familiäre Vorbelastung verschiedene Möglichkeiten: Die Gesetzlichen Krankenkassen bieten allen Versicherten, die älter als 50 Jahre sind, den jährlichen Stuhl-Blut-Test an. Ab dem 55. Lebensjahr können die Versicherten eine Darmspiegelung durchführen lassen. Dass sich die Darmspiegelung generell lohnt, untermauert eine Untersuchung des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Danach sind durch die Früherkennungs-Methode bundesweit von 2002 bis 2010 rund 100.000 Menschen weniger neu an Darmkrebs erkrankt und 15.000 weniger daran gestorben.

Weitere Informationen enthält die kostenlose Broschüre „Aktiv für Ihre Darmgesundheit“. Im Rahmen der gleichnamigen Initiative bietet die Website http://www.dsl-darmgesundheit.de weiterführende Informationen. Denn je mehr jeder über Darmgesundheit und die Möglichkeiten der Vorsorge weiß, umso besser kann er aktiv einen Beitrag zur Erhaltung seiner Darmgesundheit leisten. Bestelladresse: Deutsche Seniorenliga, Heilsbachstrasse 32, 53123 Bonn.

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