Dass Stillen Mutter und Kind gut tut, ist allgemein bekannt. Dass die Form der Brust nicht unter dem Stillen leidet, dagegen nicht. Die Vorstellung, vom Stillen Hängebrüste zu bekommen, lässt viele junge Mütter zur Milchflasche greifen. Bereits in der Schwangerschaft und besonders wenn das Baby auf die Welt kommt, schwellen die Brüste manchmal ballonartig an. Gerade in den ersten Lebenswochen muss sich die Milchproduktion noch einpendeln und die Brust ziept und spannt von Zeit zu Zeit. Kann das Brustgewebe das aushalten? Leiert es nicht aus, bekommt Streifen und wird schlaff? „Nein, das tut es nicht – jedenfalls nicht durch das Stillen“, sagt Dr. Brian Rinker, Plastischer Chirurg der University of Kentucky. Er verglich dazu Brustgewebe von Müttern, die gestillt haben mit dem von Müttern, die nicht stillten und konnte in der Festigkeit der Gewebe keine Unterschiede feststellen.

Für Figurveränderungen sind vielmehr die Schwangerschaftshormone verantwortlich, die das Gewebe für das Wachstum von Bauch und Brüsten weicher und dehnbarer machen und auch den Körper auf die Geburt vorbereiten sollen. Wer seine Figur nach der Schwangerschaft wieder in Form bringen möchte, ist gut beraten, sein Baby zu stillen. Die dabei freigesetzten Hormone fördern die Rückbildung der Gebärmutter und damit einen flacheren Bauch. Auch der große Energieaufwand bei der Milchbildung von etwa 600 kcal zusätzlich pro Tag hilft auf dem Weg zur guten Figur. So ist es ganz normal, wenn durch das Stillen einige Schwangerschaftskilos wieder verschwinden. „Wer etwa zwei kg Gewicht im Monat verliert, beeinträchtigt dadurch nicht die Milchproduktion“, versichert Professor Cheryl R. Lovelady von der University of Carolina.

„Durch das Stillen regeneriert sich der Körper der Mutter nach der Geburt und kommt wieder in Form. Je besser das gelingt, desto besser ist es für eine straffe Brust“, betont Maria Flothkötter, Projektleiterin des Netzwerks „Gesund ins Leben“.

Getreu dem Motto der diesjährigen Weltstillwoche „Stillen – sprich darüber“ vom 3. bis 9. Oktober möchte das Netzwerk diese gute Botschaft weit verbreiten, denn Mythen, die junge Mütter verunsichern, gibt es genug.

Dr. Sonja Floto-Stammen, www.aid.de

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